Russische Botschafter müssen bis Ende Januar aus den USA ausreisen. Nun droht Russland mit Gegenmassnahmen.
Sergej Lawrow
Sergej Lawrow, Aussenminister von Russland, spricht bei der 76. Sitzung der UN-Generalversammlung am Hauptsitz der Vereinten Nationen. Foto: Eduardo Munoz/Pool Reuters/AP/dpa - sda - Keystone/Pool Reuters/AP/Eduardo Munoz
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Botschafter in den USA müssen laut Berichten ausreisen.
  • Nun droht Russland den USA mit Gegenmassnahmen.

Russland droht den USA mit Gegenmassnahmen, sollte ein Teil seines Botschaftspersonals gezwungenermassen das Land verlassen müssen. «Wir wollen das nicht, aber wir können nicht umhin, auf gleiche Weise zu antworten», sagte Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow am Montag der Agentur Interfax in Moskau.

Russlands Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, hatte zuvor in einem Interview gesagt, 27 russische Diplomaten mit ihren Familien müssten zum 30. Januar aus den USA ausreisen. Nach seinen Angaben werden den Ehepartnern von Diplomaten Akkreditierungen entzogen und ihren Kindern keine Visa erteilt. Russischen Berichten zufolge arbeiteten Ende Oktober insgesamt rund 200 russische Botschaftsmitarbeiter in den USA.

Verhältnis zwischen USA und Russland stark angespannt

Zum 30. Juni nächsten Jahres müssten ähnlich viele russische Diplomaten mit ihren Familien das Land verlassen, sagte Antonow. «Wir haben mit einem massiven Personalmangel zu kämpfen.» Das Verhältnis zwischen Moskau und Washington ist wegen einer Vielzahl von Konflikten und Sanktionen angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Das wirkt sich auch auf der Ebene der Diplomaten aus: Erst im April hatten die USA als Vergeltung für Moskau zugeschriebene Hackerangriffe und Einmischungen in US-Wahlen zehn russische Diplomaten ausgewiesen und neue Sanktionen verhängt. Russland reagierte mit der Ausweisung von zehn US-Diplomaten und mit Sanktionen gegen die USA. Darüber hinaus erliess die Regierung in Moskau eine Einreisesperre für hochrangige US-Regierungsvertreter.

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