Ranghoher Vertreter der US-Regierung besucht Westsahara
Die Anerkennung des marokkanischen Hoheitsanspruchs über die Westsahara durch die USA ist umstritten. Nun hat ein ranghoher US-Vertreter die Region besucht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben den marokkanischen Hoheitsanspruch über die Westsahara anerkannt.
- Ein ranghoher Vertreter der US-Regierung hat die Region nun besucht.
- Die USA planen die Öffnung eines Konsulats in der Westsahara.
Nach der umstrittenen Anerkennung des marokkanischen Hoheitsanspruchs über die Westsahara durch die USA hat ein ranghoher Vertreter aus Washington die Region besucht. David Schenker, der für den Nahen Osten zuständige Staatssekretär im US-Aussenministerium, war am Wochenende zu Gast in dem völkerrechtlich umstrittenen Gebiet in Nordwestafrika.
David Fischer, US-Botschafter in Marokko, bezeichnete den Besuch als «Meilenstein». Marokko kontrolliert grosse Teile der dünn besiedelten Wüstenregion, wo 580'000 Menschen auf einer Fläche leben, die etwa der Grösse Italiens entspricht.

Der Hoheitsanspruch wird international aber nicht anerkannt. Entsprechend umstritten war die Ankündigung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, Marokkos Anspruch auf das Gebiet anzuerkennen – im Gegenzug für eine Normalisierung der Beziehungen des nordafrikanischen Landes zu Israel. Die Befreiungsbewegung Polisario strebt in der Westsahara seit Jahrzehnten nach Unabhängigkeit.
Besuch des geplanten Konsulats in Dakhla
Die US-Regierung hatte Ende Dezember angekündigt, in der Westsahara ein Konsulat öffnen zu wollen. Dort hat eine virtuelle diplomatische Vertretung bereits die Arbeit aufgenommen. Schenker besuchte den Standort des geplanten Konsulats in der Stadt Dakhla am Sonntag, wie die marokkanische Staatsagentur MAP berichtete. Schenker bezeichnete die Beziehungen der USA mit Marokko als «stärker denn je» und sagte, die «besten Jahre liegen noch vor uns».
Trumps Amtszeit endet am 20. Januar. Trumps früherer Nationaler Sicherheitsberater John Bolton hatte gefordert, dass der gewählte US-Präsident Joe Biden den Schritt rückgängig macht. Dies hatte auch der frühere US-Aussenminister James Baker gefordert und Trumps Handeln in der Sache als «vorschnell und zynisch» bezeichnet.