Der Haubentaucher war als Aussenseiter ins Rennen um Neuseelands Vogel des Jahrhunderts gestartet. Aber dann bekam «pūteketeke» einen prominenten Paten – samt Federkostüm im TV.
Der Haubentaucher wird in Neuseeland «pūteketeke» genannt.
Der Haubentaucher wird in Neuseeland «pūteketeke» genannt. - Peter Foulds/Royal Forest and Bird Protection Society/AP/dpa

Ein Vogel mit leuchtenden Wangenfedern und kuriosem Balzverhalten ist in Neuseeland zum Vogel des Jahrhunderts gekürt worden. Der Haubentaucher, in dem Pazifikstaat «pūteketeke» genannt, siegte bei dem weltweiten Wettbewerb mit riesigem Vorsprung, wie die Naturschutzorganisation Forest and Bird am Mittwoch mitteilte. Eigentlich hätte der Gewinner bereits am Montag verkündet werden sollen – jedoch nahmen so viele Menschen aus aller Welt an dem Votum teil, dass sich die Auszählung der Stimmen verzögert hatte.

Forest and Bird führt die beliebte Abstimmung jedes Jahr durch, um damit auf die Bedrohungen für die ikonischen Vogelarten des Pazifikstaates aufmerksam zu machen. In diesem Jahr wurde aber nicht der «Vogel des Jahres», sondern sogar der «Vogel des Jahrhunderts» gesucht, um den 100. Geburtstag der Organisation zu feiern.

Der Haubentaucher triumphierte vor dem zweitplatzierten Kiwi, dem flugunfähigen Nationalvogel des Landes. Auf dem dritten Platz landete der Kea, ein vom Aussterben bedrohter Bergpapagei.

Komiker John Oliver trat im Haubentaucher-Kostüm auf

Einer der Gründe für die «pūteketeke»-Begeisterung: Der britisch-amerikanische Moderator und Komiker John Oliver hatte als Pate für den Vogel geworben. Unter anderem umfasste seine Kampagne grosse Reklametafeln etwa in Paris und Tokio sowie einen Auftritt in der «Tonight Show with Jimmy Fallon» im Haubentaucher-Kostüm.

Die bis zu 50 Zentimeter langen Haubentaucher (Podiceps cristatus) sind Wasservögel, die in vielen Teilen der Welt vorkommen. Es gibt drei Unterarten, darunter den bei dem Wettbewerb gekürten und mittlerweile bedrohten «Australasian crested grebe», der in Australien und Neuseeland heimisch ist. Das Umweltministerium schätzt den Bestand in Neuseeland auf weniger als 1000 Exemplare.

Jungen sitzen bei der Fütterung auf dem Rücken der Eltern

Zu dem spektakulären Balzverhalten der Tiere zählt unter anderem ein heftiges Kopfschütteln, bei dem die Partner die Federhaube spreizen und ihre Hälse in die Luft recken. Auch beeindrucken die Tiere mit der so genannten Pinguin-Pose, bei der sie sich durch schnelles Paddeln mit den Füssen senkrecht voreinander aus dem Wasser erheben.

Wenn die Jungen auf der Welt sind, sitzen sie bei der Fütterung gewöhnlich auf dem Rücken eines Elternteils, während das andere ihm mit dem Schnabel Nahrung anreicht. «Pūteketeke» sei als Aussenseiter in den Wettbewerb eingestiegen, habe aber «dank seines einzigartigen Aussehens und seines bezaubernden Erziehungsstils» die Herzen der Menschen gewonnen, sagte Nicola Toki, Geschäftsführerin von Forest and Bird.

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