In einem Brief appellieren über 70 Prominente aus aller Welt an den russischen Präsidenten. Sie fordern medizinische Behandlung für den Kremlgegner Nawalny.
Alexej Nawalny
Alexej Nawalny - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über 70 Prominente aus aller Welt haben Putin einen Brief geschrieben.
  • Darin fordern sie, Alexej Nawalny medizinisch behandeln zu lassen.
  • Der Zustand vom inhaftierten Kremlgegner hat über die letzten Tage verschlechtert.

Mehr als 70 Prominente aus aller Welt haben einen offenen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschrieben. Darin fordern sie medizinische Behandlung für den im Straflager inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny.

Mit Blick auf seine Erkrankung heisst es: «Als russischer Staatsbürger hat er das Recht, von einem Arzt seiner Wahl untersucht und behandelt zu werden.» Der Appell wurde am Samstag in mehreren europäischen Tageszeitungen wie «Le Monde» abgedruckt.

Darunter sind Rowling, die drei Literatur-Nobelpreis-Trägerinnen Herta Müller, Louise Glück und Swetlana Alexijewitsch, Abba-Mitglied Björn Ulvaeus. Ebenfalls dazu gehören die Schauspieler Benedict Cumberbatch und Kristin Scott Thomas sowie die Historiker Niall Ferguson und Simon Schama.

Zustand von Nawalny hat sich nach Berichten sehr verschlechtert

Nawalny befinde sich in einem kritischen Zustand, heisst es in dem Schreiben an Putin mit der Aufforderung. «Herr Präsident. Wir fordern Sie auf, dafür zu sorgen, dass Alexej Nawalny unverzüglich die medizinische Behandlung erhält, die er dringend benötigt.»

«Und ihm nach russischem Recht zusteht. Von Russland gewählt und als Garant des Gesetzes, ist es Ihre Aufgabe, dies zu tun.» Nawalny befindet sich seit Tagen im Hungerstreik, um so einen Arztbesuch durchzusetzen.

Ihm droht nun eine Zwangsernährung. Der 44-Jährige klagte zuletzt über Rückenleiden, Lähmungserscheinungen in den Gliedmassen, Fieber und Husten. Seine Familie, Anwälte und Unterstützer zeigten sich besorgt.

Alexej Nawalny
Polizisten bewachen Eingang des Straflagers Pokrow, wo Alexej Nawalny gefangen gehalten wird. (Archivbild) - AFP/Archiv

Das Team seiner Ärztin Anastassija Wassiljewa twitterte, es habe die Ergebnisse der Blutuntersuchung des Oppositionellen erhalten. Die Werte seien kritisch. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es nun zu einem Nierenversagen oder zu Herzrhythmusstörungen kommen könne.

Nawalny hatte im August einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt und war in Deutschland behandelt worden. Er beklagt, dass der Einsatz des verbotenen chemischen Kampfstoffs gegen einen russischen Bürger in seiner Heimat nicht untersucht werde. Mehrere Labore in der EU hatten das Gift nachgewiesen.

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