Passierscheine wegen Corona: Lange Warteschlange vor Moskauer Metro
In der russischen Stadt Moskau sind Passierscheine nun verpflichtend. Trotzdem kam es zu langen Warteschlangen bei der U-Bahn.

Das Wichtigste in Kürze
- In Moskau sind Passierscheine für draussen nun verpflichtend.
- Trotzdem ist es zu langen Warteschlangen an der U-Bahn gekommen.
- Menschen standen vor dem Eingang zur Metro dicht gedrängt zusammen.
In der Stadt Moskau sind wegen der Corona-Pandemie Passierscheine für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt nun verpflichtend. Abstand halten ist jedoch trotzdem unmöglich: Am ersten Tag ist es zu langen Warteschlangen an der U-Bahn gekommen.
Medien und soziale Netzwerke veröffentlichten am Mittwoch Videos und Fotos mit Menschen, die gedrängt vor den Eingängen der Metro warteten. Dort hatten Polizisten die Ausgangsscheine kontrolliert. Mit der Verschärfung wollten die Behörden eigentlich die Pandemie eindämmen.
Сегодня утром мэрия Москвы торжественно открыла Центр инфицирования населения. Пункты ЦИН «Мой ковид» расположены на входах во всех станции Московского метрополитена. pic.twitter.com/u4Ybh8rwBW
— Пeрзидент Роисси (@KermlinRussia) April 15, 2020
«Das Coronavirus sagte Danke», hiess es in Kommentaren. Es sei nicht möglich, ausreichend Abstand zu halten, beschwerten sich andere im Kurznachrichtendienst Twitter. Die digitale Sondererlaubnis brauchen alle, die mit dem Auto, Taxi oder dem Nahverkehr unterwegs sind. Wer keinen solchen Schein hat, muss zu Hause bleiben.

Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte in dem sozialen Netzwerk Vkontakte, dass es wegen der Überprüfung zu Wartezeiten gekommen sei. Dies ist «in der aktuellen Situation sehr kritisch». Es müsse verhindert werden. «Wir werden darüber nachdenken, wie das geht.»
Московское метро прямо сейчас. Очередь скопилась из-за того, что полицейские на входе спрашивают у людей наличие спецпропусков pic.twitter.com/9suYQ52290
— Телеканал 360° (@360tv) April 15, 2020
Auf wichtigen Strassen nach Moskau bildeten sich am Morgen lange Staus. Die Polizei überprüfte dort stichprobenartig, ob die Fahrer eine solche Berechtigung besassen. Ansonsten drohe ein Bussgeld von bis zu 5000 Rubel (umgerechnet rund 65 Franken), hiess es. In verschiedenen Berichten war die Rede davon, dass die Fahrer mitunter eine Stunde und länger warten mussten.
In Russland wächst die Zahl der Infizierten täglich um neue Rekordwerte. Sie stieg am Mittwoch um knapp 3300 neue Fälle auf mehr als 24'400. Die Zahl von Corona-infizierten Menschen, die starben, wurde mit 198 angegeben, die der Genesenen mit knapp 2000.