Das Verfahren gegen den australischen Kurienkardinal George Pell wegen Missbrauchsvorwürfen kommt kaum voran. Jetzt steht der Papst-Vertraute erneut vor Gericht. Im April soll klar sein, ob es zu einem Prozess kommt.
George Pell
Der australische Kurienkardinal George Pell verlässt den Melbourne Magistrates Court. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der australische Kurienkardinal Geroge Pell muss sich vor dem Gericht wegen Missbrauchsvorwürfen verantworten.
  • Ihm wird vorgeworfen er habe sich als junger Pfarrer, wie auch als Erzbischof in seiner Heimat an Jungen vergangen.

Wegen Missbrauchsvorwürfen muss sich der australische Kardinal George Pell als bislang ranghöchster katholischer Geistlicher vor Gericht verantworten. Nach sechs Monaten Pause wurde am Montag in Melbourne die gerichtliche Anhörung gegen den 76-Jährigen, einen Vertrauten von Papst Franziskus, wieder aufgenommen.

Als Finanzchef war Pell bislang die inoffizielle Nummer drei des Kirchenstaates. Gegen ihn gibt es Vorwürfe, sich als junger Pfarrer und später auch als Erzbischof in seiner Heimat an Jungen vergangen zu haben. Der Kardinal streitet alle Vorwürfe ab, liess sich jedoch im Juni vergangenen Jahres vom Papst beurlauben. Die Anhörung hatte bereits Ende Juli begonnen.

Beim Betreten des Gerichts gaben weder Pell noch seine Anwälte Erklärungen ab. Zu der auf vier Wochen angesetzten Anhörung werden etwa 50 Zeugen erwartet. Pells Anwalt Robert Richter warf der Polizei am Montag vor, die Ermittlungen voreingenommen zu führen.

Die australischen Behörden haben sich noch nicht näher dazu geäussert, was genau dem Kardinal vorgeworfen wird. Offiziell heisst es nur, es gehe um länger zurückliegende Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs. In der Vergangenheit hatte es mehrfach Beschwerden gegeben, die in Pells Zeit als Priester in seiner Heimatgemeinde Ballarat (1976-1980) und als Erzbischof von Melbourne (1996-2001) zurückreichen.

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