Pakistan steht vor einem politischen Umbruch, nachdem die umstrittene Parlamentswahl abgeschlossen ist.
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Proteste: Pakistans Ex-Premier sitzt im Gefängnis. Zahlreiche Menschen fordern seine Freilassung. (Archivbild) - keystone

In Pakistan ist nach der umstrittenen Parlamentswahl erstmals die Nationalversammlung zusammengekommen. Bei der Sitzung am Donnerstag legten die Abgeordneten ihren Amtseid ab. Die Muslimliga PML-N der Polit-Dynastie Sharif und die Volkspartei PPP um Ex-Aussenminister Bilawal Bhutto Zardari haben sich mit mehreren Kleinparteien auf eine Regierungskoalition geeinigt.

Der Premierminister soll in den kommenden Tagen vom neuen Parlament gewählt werden. Kandidat ist Shehbaz Sharif von der PML-N. Er hat das Amt bereits zwischen April 2022 und August 2023 bekleidet.

Vorwürfe des Wahlbetrugs überschatten Wahlen

Die Wahl am 8. Februar waren überschattet von Vorwürfen des Wahlbetrugs, massiven Internetsperren und sporadischer Gewalt. Die Oppositionspartei PTI des populären Ex-Premiers und Kricket-Stars Imran Khan beklagte systematische Benachteiligung. Sie durfte etwa nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs ihre Mitglieder nur als unabhängige Kandidaten ins Rennen schicken.

Khan selbst sitzt nach mehreren Verurteilungen unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen in Haft. Auf die neue Regierung wartet eine lange Liste an Herausforderungen in dem Land mit mehr als 240 Millionen Einwohnern. Darunter eine marode Wirtschaft mit hoher Inflation von fast 30 Prozent, eine instabile Sicherheitslage durch Angriffe von militanten Islamisten und Separatisten sowie Folgen des Klimawandels.

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