Aus Angst vor dem Coronavirus hat das international isolierte Nordkorea sämtliche Schulen vorsorglich geschlossen.
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Menschen schützen sich in Nordkorea vor dem Virus. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bislang noch kein Ansteckungsfall gemeldet.

Der Beginn des neuen Schulhalbjahres sei bis auf Weiteres verschoben worden, die Schulferien seien «als vorsorgliche Massnahme gegen die Infektion» verlängert worden, berichtete das nordkoreanische Fernsehen laut südkoreanischer Nachrichtenagentur Yonhap. Die Schliessung gelte auch für Kindergärten und Universitäten. Wann die Schulen wieder öffnen sollen, blieb demnach offen.

Nordkorea hat bislang noch keinen Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus gemeldet, während Südkorea einer der grössten Infektionsherde ausserhalb Chinas ist. Der Norden ist mit zahlreichen internationalen Sanktionen wegen seiner Atom- und Raketenprogramme belegt und verfügt nur über eine schwache Infrastruktur im Gesundheitswesen.

Als Schutzmassnahme gegen das Virus kappte Nordkorea bereits seine wenigen Verbindungen zum Rest der Welt: Es verhängte einen Einreisestopp für Touristen, setzte internationale Zug- und Flugverbindungen aus und stellte hunderte Ausländer unter Quarantäne. Der Einreisestopp für Ausländer gelte, bis das Virus richtig diagnostiziert, behandelt und geheilt werden könne, zitierte die in Japan erscheinende nordkoreanische Zeitung «Choson Sinbo» einen Behördenvertreter.

Das russische Aussenministerium erklärte, es habe Pjöngjang rund 1500 Diagnosetests für das Coronavirus zur Verfügung gestellt. «Wir hoffen, dass dieser Schritt Nordkorea dabei hilft, die Infektion vom Land fernzuhalten», hiess es aus Moskau.

Der UN-Sonderberichterstatter für Nordkorea, Tomas Ojea Quintana, rief die internationale Gemeinschaft und Nordkorea dazu auf, gemeinsam einen Ausbruch in dem Land zu verhindern. Eine «weitere Isolation des Landes ist nicht die Antwort», sagte er.

Quintana zufolge sind 43 Prozent der Bevölkerung in Nordkorea unterernährt. Viele haben zudem keinen Zugang zu Wasser und sanitären Anlagen. «Zusammen mit dem beschränkten Zugang zu Informationen macht dies die Menschen noch anfälliger für Covid-19», erklärte der UN-Sonderberichterstatter.

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