In Armenien bleiben die Gräben zwischen Regierung und Opposition tief. Die Nato ruft die Konfliktparteien zur friedlichen Lösung der Konflikte auf.
Armenien Regierungskrise Paschinjan
Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan an einem Marsch von Unterstützern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine schwere Regierungskrise erschüttert Armenien.
  • Die Nato fordert zur friedlichen Lösung des Konflikts auf.

Die Nato hat die politischen Lager im Partnerland Armenien zu einer friedlichen Lösung des aktuellen innenpolitischen Konflikts aufgefordert.

Bündnissprecherin Oana Lungescu erklärte am Donnerstagabend: «Es ist wichtig, alle Worte und Taten zu vermeiden, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten.» Die Nato beobachte die Entwicklungen in dem Partnerland sehr genau. Die politischen Differenzen müssten friedlich und demokratisch und im Einklang mit der armenischen Verfassung gelöst werden.

In der Südkaukasus-Republik Armenien hatte sich kurz zuvor eine innenpolitische Krise dramatisch zugespitzt. Dabei stellte sich das Militär auf die Seite der Opposition und forderte den Rücktritt von Regierungschef Nikol Paschinjan. Der 45-Jährige sprach vom «Versuch eines Militärputsches».

Berg-Karabach-Konflikt löst Krise aus

Paschinjan steht seit dem Ende der Kämpfe um die Konfliktregion Berg-Karabach vor mehr als drei Monaten unter erheblichem Druck: Die Opposition sieht ihn persönlich für die Niederlage gegen Aserbaidschan verantwortlich. Seit Wochen gibt es schon Proteste.

In dem jüngsten Krieg um Berg-Karabach vom 27. September bis 9. November holte sich das muslimisch geprägte Aserbaidschan weite Teile des Anfang der 1990er Jahre verlorenen Gebiets zurück. Insgesamt starben weit mehr als 4700 Menschen.

Während Aserbaidschan von seinem «Bruderstaat» Türkei unterstützt wurde, berief sich das christliche Armenien auf Russland als Schutzmacht.

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