Die Anführer eines Staatsstreichs in Mali haben den Interimspräsidenten Bah N‘Daw und Premierminister Moctar Ouane wieder freigelassen.
ARCHIV - Bah N'Daw, Übergangspräsident von Mali, verlässt den Elysee-Palast nach einem Treffen mit Macron, Präsident von Frankreich. Foto: Christophe Ena/AP/dpa
ARCHIV - Bah N'Daw, Übergangspräsident von Mali, verlässt den Elysee-Palast nach einem Treffen mit Macron, Präsident von Frankreich. Foto: Christophe Ena/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Christophe Ena
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die inhaftierten Regierungsführer in Mali wurden nach dem Putsch wieder freigelassen.
  • Interimspräsident N‘Daw und Premierminister Ouane sollen am Dienstag zurückgetreten sein.

Nach Angaben eines Beraters aus Ouanes Umfeld, der anonym bleiben wollte, wurden die beiden Regierungsführer in den frühen Morgenstunden freigelassen, nachdem sie seit Montag in einem Militärcamp in Kati 15 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bamako festgehalten wurden.

Am Dienstag hatte Malis Vizepräsident Assimi Goïta, der Anführer eines Militärputsches im August 2020, verkündet, dass N’Daw und Ouane zurückgetreten seien.

Zudem verkündte er Neuwahlen für 2022. N’Daw und Ouane hatten sich nicht persönlich zu der Entscheidung geäussert. Sie waren am Montagabend kurz nach der Verkündung eines neuen Kabinetts, aus dem zwei hochrangige Militäroffiziere der Militärjunta ausgeschlossen worden waren, festgenommen worden.

Internationale Gemeinschaft verurteile Inhaftierung scharf

Die internationale Gemeinschaft, einschliesslich der UN, Deutschland und Frankreich haben die Inhaftierung scharf verurteilt. Frankreich hat Mali mit Sanktionen gedroht und angekündigt, den Fall vor den UN-Sicherheitsrat bringen zu wollen.

Eine Vermittlungsdelegation des westafrikanischen Regionalbündnisses Ecowas versucht seit Dienstag, eine diplomatische Lösung zu finden. Die Militärjunta hatte im August Präsident Ibrahim Boubacar Keïta gestürzt.

Auch Keïta war damals festgenommen und nach Kati gebracht worden. Eine Übergangsregierung, geführt von N'Daw und Ouane, sollte nach dem Putsch im August Reformen und demokratische Wahlen einleiten.

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