Nach dem Putsch in Gabun hat der Militärmachthaber neu Raymond Ndong Sima zum Premierminister ernannt. Er war als Kritiker des vorherigen Präsidenten bekannt.
Gabun
Putsch in Gabun. - keystone

Drei Tage nach seiner Vereidigung als Übergangspräsident in Gabun hat Militärmachthaber Brice Oligui Nguema einen Premierminister ernannt. Das Amt übernimmt Raymond Ndong Sima, ein Kritiker des durch einen Militärputsch am 30. August abgesetzten Präsidenten Ali Bongo Ondimba.

Die Ernennung ging am Donnerstag aus einem Dekret hervor, das im Staatsfernsehen verlesen wurde. Der in Paris studierte Ökonom war von 2012 bis 2014 Teil Bongos Regierung. Er trat jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten zurück und schloss sich der Opposition an.

Zweifel an Wahl von Präsident Bongo

Am Wochenende hatte Nguema, zuvor Chef der Präsidentengarde, versprochen, das zentralafrikanische Land nach dem Staatsstreich zu mehr Demokratie führen zu wollen. Kurz vor dem Putsch war Präsident Bongo offiziellen Ergebnissen zufolge für eine dritte Amtszeit gewählt worden. Es gibt aber erhebliche Zweifel, ob die Wahl frei und fair abgelaufen ist.

Der mehr als 50 Jahre lang autokratisch regierenden Bongo-Familie wird seit langem Korruption vorgeworfen. Die rund 2,3 Millionen Einwohner Gabuns leben trotz des Öl-Reichtums des Landes grösstenteils in Armut. Der Putsch war von vielen Gabunern als «Befreiung» von einer Kleptokratie gefeiert worden.

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