Die iranische Kletterin Elnas Rekabi legte an einer Meisterschaft ihr Kopftuch ab. Lange war ihr Schicksal ungewiss – jetzt meldet sie sich erstmals wieder.
iran
Die iranische Klettersportlerin Elnas Rekabi hatte im Finale der Asienmeisterschaft das für iranische Sportlerinnen obligatorische Kopftuch abgenommen. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Elnas Rekabi hat sich via Instagram zu Wort gemeldet.
  • Lange war nicht klar, was nach ihrer Rückkehr in den Iran mit ihr geschah.
  • Die Klettersportlerin legte an den Asienmeisterschaften ihr Kopftuch ab.

Die iranische Klettersportlerin Elnas Rekabi hat sich nach tagelanger Ungewissheit über ihr Schicksal nach ihrer Rückkehr nach Teheran zu Wort gemeldet. Sie bedankte sich via Instagram bei ihren Fans, insbesondere bei denen, die sie nach ihrer Rückkehr von den Asienmeisterschaften in Südkorea am Flughafen in Teheran willkommen hiessen.

Ihre Botschaft beendete die 33-Jährige mit den Worten «Ich, Menschen, Iran», was in den sozialen Medien am Samstag als Unterstützung für die systemkritischen Proteste im Iran interpretiert wurde. Rekabi war im Finale in Seoul ohne Kopftuch angetreten – und anschliessend plötzlich verschwunden.

Spekulationen über Hausarrest

Nach ihrer Rückkehr in den Iran gab es Spekulationen, dass dieser unter Zwang erfolgt sei und sie unter striktem Hausarrest stehe. Rekabi wurde mit ihrem Auftritt zur Heldin der seit über einem Monat anhaltenden Proteste gegen das islamische System und den Kopftuchzwang im Iran.

Iran rekabi
Die iranische Kletterin Elnaz Rekabi nach ihrer Rückkehr am Flughafen in Teheran. Das Bild stammt von der iranischen Agentur IRNA. (IRNA via AP) - Keystone

Nach ihrer Rückkehr entschuldigte sich die Sportlerin zwar für den «unbeabsichtigten Kopftuchfehler». Viele Beobachter vermuteten aber, dass sie dazu vom Sportministerium gezwungen wurde. Bei dem obligatorischen Treffen mit Sportminister Hamid Sadschadi trug sie erneut kein klassisches Kopftuch, sondern nur eine Sportkappe.

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) des Irans soll dem Internationalen Olympische Komitee (IOC) und dem Weltverband IFSC bei einem Treffen zugesichert haben, dass Rekabi «keine Konsequenzen» zu befürchten habe. Rekabi selbst will ihre Karriere in der Nationalmannschaft weiterführen. Ob das iranische Sportministerium dies erlaubt, ist unklar.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FlughafenInstagram