Die Militärjunta in Myanmar (Birma) richtete vier mutmassliche Terroristen hin. Seit Jahrzehnten wurden in dem Land keine Todesurteile mehr vollzogen.
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Myanmars entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Foto: Peter Dejong/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Myanmar sind vier Menschen hingerichtet worden.
  • Es sind die ersten vollzogenen Todesurteile seit Jahrzehnten.
  • Seit dem Putsch im Februar 2021 regiert das Militär das Krisenland.

Das Militär in Myanmar (Birma) hat – trotz internationaler Proteste – erstmals seit Jahrzehnten Menschen hingerichtet. Vier Dissidenten wurden im Januar dieses Jahres zum Tode verurteilt. Laut der staatlichen Zeitung «Global New Light of Myanmar» sind die Urteile durchgesetzt worden.

Es handelt sich dabei um die ersten vollzogenen Todesstrafen in dem südostasiatischen Land seit 1990. UN-Experten hatten im Juni erklärt: ««Diese Todesurteile sind ein abscheulicher Versuch, den Menschen in Myanmar Angst einzujagen.» Sie seien von einem illegitimen Gericht einer illegitimen Junta verhängt worden.

Myanmar (Birma): Regierung geputscht

Unter den Hingerichteten sind der frühere Parlamentsabgeordnete und Hip-Hop-Künstler Phyo Zeya Thaw (41) und der Demokratieaktivist Kyaw Min Yu (53). Sie seien für schuldig befunden worden, bei der Durchführung «unmenschlicher Terrorakte» geholfen zu haben, hiess es.

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Physo Zeya Thaw soll hingerichtet worden sein. (Archivbild)
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Auch Kyaw Min Yu wurden Terrorismusakte unterstellt, was zu seiner Hinrichtung führte. (Archivbild)

Das Militär hatte im Februar 2021 geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Gegen die Friedensnobelpreisträgerin laufen zahlreiche Verfahren wegen angeblicher Vergehen. Vor einem Monat wurde sie vom Hausarrest ins Gefängnis verlegt.

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