In Jerusalem sind mindestens sieben Menschen durch Schüsse nahe einer Synagoge getötet worden. Es könnte sich um einen Terror-Angriff handeln.
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Jerusalem - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Jerusalem hat ein Angreifer mehrere Menschen durch Schüsse getötet.
  • Weitere sollen verletzt worden sein, einige befänden sich in kritischem Zustand.
  • Der Vorfall soll sich nahe einer Synagoge ereignet haben.

Bei Schüssen in Jerusalem sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Wie der Rettungsdienst Magen David Adom am Freitagabend mitteilte, sind mehrere davon in kritischem Zustand. Mindestens sieben Menschen sollen getötet worden sein.

Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten hatte sich nach einer Razzia der israelischen Armee im Westjordanland mit neun Toten stark zugespitzt.

Der Angriff ereignete sich im von Siedlern bewohnten Stadtviertel Newe Jaakow im von Israel annektierten Ostteil Jerusalems. Der Angreifer habe sich der Synagoge gegen 20.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MEZ) genähert und dann das Feuer eröffnet, erklärte die Polizei. Polizisten seien sehr schnell am Tatort gewesen, hätten auf den «Terroristen» geschossen und ihn «neutralisiert». Wenig später wurde konkretisiert, dass der Täter tot ist. Ersten Erkenntnissen nach handele es sich um einen 21-jährigen Bewohner von Ost-Jerusalem, teilte die Polizei am Freitagabend mit.

In den sozialen Medien kursieren Videos, auf denen die Schüsse zu hören sein sollen.

Ein Sanitäter sprach von einem «sehr schweren Terroranschlag». Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom erlitten insgesamt zehn Menschen Schussverletzungen, darunter ein 70-jähriger Mann und ein 14-jähriger Junge. Ein Polizeisprecher sagte, sieben der Opfer seien getötet worden.

«Ich habe viele Schüsse gehört», berichtete der 18-jährige Student Matanel Almalem, der in der Nähe der Synagoge lebt. Nach dem Angriff untersuchte die Polizei am Tatort ein weisses Fahrzeug, das vermutlich dem Angreifer gehörte. Auch Israels rechtsextremer Sicherheitsministers Itamar Ben Gvir besuchte den Tatort.

Die USA haben den Anschlag am Freitag aufs Schärfste verurteilt. Die Tat sei «absolut entsetzlich», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Vedant Patel, am Freitag in Washington. «Unsere Gedanken, Gebete und unser Beileid gelten denjenigen, die bei diesem abscheulichen Gewaltakt getötet und verletzt wurden.»

Die USA setzten sich ungebrochen für die Sicherheit Israels ein; man stehe in direktem Kontakt mit den israelischen Partnern.

Kritische Sicherheitslage in Israel

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich zugespitzt. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas teilte mit, bei dem Anschlag handele es sich um eine Vergeltung für den Überfall der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Jenin am Donnerstag. Bei Zusammenstössen mit israelischen Soldaten wurden neun Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt.

Im Westjordanland und Ost-Jerusalem leben heute mehr als 600'000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

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