Bei einem Polizeieinsatz gegen eine kriminelle Bande in einem Gefängnis in Paraguay sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen.
Gefängnis in Paraguay
Polizisten stehen vor dem Eingang des Gefängnisses in Paraguay, aus dem bei einem Massenausbruch 75 Häftlinge getürmt sind. Foto: Marciano Candia/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Sieben Häftlinge und ein Polizeibeamter seien in der Haftanstalt Tacumbú in der Hauptstadt Asunción getötet worden, als Sicherheitskräfte das völlig überfüllte Gefängnis stürmten, teilte die Polizei am Montag mit. Nach stundenlangen Kämpfen brachte die Polizei das Gefängnis wieder unter Kontrolle. Die Beamten beschlagnahmten Schusswaffen, Munition und Sprengstoff. Das Verbrechersyndikat Clan Rotela soll das Gefängnis zuvor weitgehend kontrolliert haben.

Medienberichten zufolge entdeckte die Polizei in den Zellen unter anderem Kampfhunde, Hähne für Hahnenkämpfe und einen kleinen Supermarkt. Zudem hielten sich offenbar fast 50 Frauen widerrechtlich in dem Gefängnis auf. Nach dem Einsatz wurden rund 700 Häftlinge in andere Gefängnisse verlegt, darunter der mächtige Bandenchef Armando Rotela.

Viele Strafanstalten in Lateinamerika werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Inhaftierte Gang-Bosse steuern die Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen oft aus dem Gefängnis heraus. Meist sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst überlassen.

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