Bei einem Anschlag mit einer Autobombe bei einem Gästehaus sind in Afghanistan mindestens 16 Menschen getötet worden.
Kabul, Attacke
Bild eines Bombenangriffs in Kabul im April 2020. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kabul hat eine Autobombe mindestens 16 Menschenleben gekostet.
  • Weitere 65 seien bei dem Vorfall verletzt worden.
  • Der Grossteil der Opfer sind Schüler
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Weitere mindestens 65 seien bei dem Vorfall in der Provinzhauptstadt Pul-i Alam verletzt worden, sagte ein Vertreter der lokalen Gesundheitsbehörde am Freitag. Elf der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand und seien in die Hauptstadt Kabul transportiert worden, sagte er weiter.

Provinzräte sprachen von noch höheren Opferzahlen. Der Provinzrat Hasibullah Stanaksai sagte, mindestens 25 Menschen seien getötet worden. Der Provinzrat Karibullah Sadat sprach von mindestens 30 Toten.

Afghanistan
Erst vor 10 Tagen explodierte eine Autobombe an einer Tankstelle in Kabul und forderte 7 Menschenleben. - keystone

Grossteil der Opfer Schüler

Der Grossteil der Opfer seien Schüler, sagte Sadat weiter. Sie seien für die Aufnahmeprüfungen zur Universität in die Provinzhauptstadt gekommen. Viele weitere Opfer seien noch unter den Trümmern der Häuser gefangen, die bei der Explosion zerstört wurden. Auch ein Krankenhaus sei teilweise zerstört worden. Das Gebiet, in dem die Autobombe detonierte, sei ein Wohnviertel.

Polizeisprecher Gul Haidar Ahmadi sagte, eine Rettungsaktion für die unter den Trümmern gefangenen sei am Laufen. An dieser seien Polizei, Militär und Geheimdienst beteiligt. Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff. Warum der Ort zum Ziel des Anschlags gewählt wurde, blieb zunächst unklar.

Afghanistan beschuldigt Taliban

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani beschuldigte in einer Mitteilung die militant-islamistischen Taliban. Er verurteilte den Anschlag und erklärte, dass die Taliban selbst im Monat Ramadan, der ein Monat der Barmherzigkeit und Vergebung sei, nicht aufhörten, Menschen zu töten. Die Islamisten würden so beweisen, dass sie nicht den Willen hätten, die anhaltende Krise friedlich zu lösen.

Aschraf Ghani
Ashraf Ghani. - afp

Die afghanische Regierung und die Taliban führen seit September Friedensgespräche im Golfemirat Katar. Diese waren allerdings zuletzt ins Stocken geraten. Die Gewalt im Land dauert an. Der Anschlag erfolgte kurz vor dem offiziellen Beginn des Abzugs der internationalen Truppen, die die Regierung unterstützen, aus Afghanistan.

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