Während der ganzen Nacht auf Montag wussten die Bürger Myanmars nicht, was passieren wird. Grund: Das Militär legte das Internet lahm.
Myanmar
Die Bereitschaftspolizei blockiert eine Strasse während einer Demonstration gegen den Militärputsch in Naypyitaw, Myanmar. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zwei Wochen putschte sich das Militär in Myanmar zurück an die Macht.
  • Seither protestieren Zehntausende gegen den Putsch und die Militärjunta.
  • Nun wurde in der Nacht zum Montag das Internet im Land komplett lahmgelegt.

Zwei Wochen nach dem Militärputsch in Myanmar wachsen die Befürchtungen vor einem brutalen Vorgehen der Armee gegen die Bevölkerung. In der Nacht zum Montag (Ortszeit) wurde das Internet in dem südostasiatischen Land komplett lahm gelegt. Dies berichteten zahlreiche Beobachter in sozialen Medien.

In der grössten Stadt Rangun waren Panzer auf den Strassen. «Wir wissen nicht, was in den nächsten Stunden mit uns passieren wird, wenn die Internetverbindungen unterbrochen werden.» Das schrieb eine Userin kurz vor dem Shutdown auf Twitter. «Bitte betet für uns!»

Botschafter im Land, darunter aus Deutschland, Frankreich und den USA, forderten das Militär dazu auf, nicht gewaltsam gegen Demonstranten vorzugehen.

Diplomaten verurteilen Aktionen des Militärs

Die Diplomaten verurteilten auch scharf die Festnahme zahlreicher Politiker und Aktivisten sowie die Sperrung des Internets und anderer Kommunikationsmittel. «Wir unterstützen die Bevölkerung von Myanmar in ihrem Streben nach Demokratie, Freiheit, Frieden und Wohlstand.»

Myanmar
Demonstranten schwenken Fahnen der Partei National League for Democracy während eines Protestes gegen den Militärputsch in Myanmar. - dpa

Seit neun Tagen protestieren Zehntausende Menschen in allen Landesteilen gegen den Putsch und die Militärjunta. Die Armee hatte sich vor zwei Wochen zurück an die Macht geputscht. Ausserdem hatte sie die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie zahlreiche weitere Politiker in Gewahrsam genommen. Die Junta verhängte anschliessend einen einjährigen Ausnahmezustand und ernannte ein neues Kabinett.

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