Nach Protesten in Berlin gegen Tadschikistans Präsidenten Rachmon wurden in dem Land Angehörige festgehalten. Menschenrechtler sprechen von Sippenhaft.
Tadschikistan
Ein Protest gegen Emomali Rahmon, den Präsidenten von Tadschikistan, in Berlin. - keystone

Nach Protesten gegen Tadschikistans Präsidenten Emomali Rachmon in Berlin sind in der zentralasiatischen Republik laut Menschenrechtlern Dutzende Angehörige der Demonstranten festgehalten worden. «Tadschikistans Obrigkeit rächt sich seit Jahren mit Kollektivstrafen für die politische Aktivität von Exil-Aktivisten», sagte die für Zentralasien zuständige Sprecherin von Human Rights Watch (HRW), Syinat Sultanalieva, am Freitag einer Pressemitteilung der Organisation zufolge. Dies verstosse eklatant gegen Duschanbes Verpflichtungen zur Wahrung der Menschenrechte.

Nach Angaben von HRW wurden knapp 50 Personen festgenommen und befragt. Während einige von ihnen inzwischen freigelassen worden seien, blieben andere unter unklaren Vorwürfen weiter in Haft. HRW forderte die sofortige Freilassung.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz hatten Ende September fünf zentralasiatische Staatschefs zu Gesprächen empfangen, auch um den Einfluss Berlins in der Region zu stärken. Unter den Gästen war unter anderem Tadschikistans autoritär herrschender Präsident Rachmon. Gegen seinen Besuch hatten oppositionelle Gruppen im Exil protestiert.

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