Bei Zusammenstössen mit Soldaten der Militärjunta im Süden Myanmars sind etwa zwanzig Zivilisten Medien zufolge getötet worden.
Proteste in Myanmar
03.06.2021, Myanmar, Yangon: Anti-Putsch-Demonstranten zeigen das Drei-Finger-Zeichen des Widerstandes während eines Flashmobs. Ein Gericht der neuen Junta in Myanmar hat zwei Journalisten zu je zwei Jahren Haft verurteilt. Die beiden Reporter wurden in der südlichen Stadt Myeik nach einem Strafgesetz aus der Kolonialzeit der Aufwiegelung für schuldig befunden. Foto: -/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Süden Myanmars sind bei Zusammenstössen etwa 20 Zivilisten getötet worden.
  • Die Militärjunta habe laut Berichten ein Gemeindemitglied einer Stadt misshandelt.

Bei Zusammenstössen mit Soldaten der Militärjunta im Süden Myanmars sind etwa zwanzig Zivilisten Medien zufolge getötet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Delta News am Samstag. Die Auseinandersetzungen hätten am Morgen im Ort Hlay Swel in der Reis-Anbauregion Ayeyarwady begonnen, als ein führendes Gemeindemitglied von Junta-Kräften festgenommen und vor den Augen der Einwohner misshandelt worden sei, sagte eine Augenzeugin der Deutschen Presse-Agentur am Telefon.

Dorfbewohner hätten sich mit Jagd- und Landwirtschaftsgeräten gegen die Junta-Kräfte gestellt. Mindestens 150 voll bewaffnete Soldaten hätten dann auf sie geschossen.

Seit dem Militärputsch vor vier Monaten ist das südostasiatische Land in Aufruhr. Das Militär im früheren Birma hatte am 1. Februar geputscht und die gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi entmachtet. Die Friedensnobelpreisträgerin befindet sich seither im Hausarrest. Die neue Führung der Generäle geht seit dem Umsturz brutal gegen jeden Widerstand vor, ungeachtet dessen halten die täglichen Proteste im Land an. Auch Pressevertreter sind immer wieder Zielscheibe der Militärs.

Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mehr als 845 Menschen durch die Militärgewalt ums Leben gekommen. Mehr als 5000 wurden festgenommen. Immer wieder ist von schwerer Folter die Rede. Viele sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen hatten bereits im April mitgeteilt, dass in dem südostasiatischen Land bald Millionen Menschen von Hunger bedroht sein könnten. Seit dem Putsch sei das Land wie gelähmt, sagen Beobachter.

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