UN: Wachsende Gewalt der Militärdiktatur in Myanmar
Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Myanmars Militärsystem schwere Gräueltaten vor: In der Rakhine-Region würden Rohingya gefoltert, getötet und vertrieben.
Die Gräueltaten des Militärregimes in Myanmar reissen nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros nicht ab. Vor allem in der Rakhine-Region (auch: Rakhaing), in der die unterdrückte Minderheit der muslimischen Rohingya lebt, würden Menschen gefoltert und getötet, Dörfer dem Erdboden gleich gemacht und Tausende in die Flucht gezwungen. Myanmar ist mehrheitlich buddhistisch.
Seit dem Militärputsch 2021 seien nach glaubhaften Berichten landesweit 7.100 Menschen vom Militär getötet worden, ein Drittel davon Frauen und Kinder. Unter anderem gebe es mindestens 26 Berichte über den Einsatz von Chemikalien, die an Sprengkörpern angebracht waren. Fast 30.000 Menschen seien aus politischen Gründen verhaftet worden.
Militärputsch stürzt gewählte Regierung
Mit dem Putsch wurde die gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Die Rohingya waren auch unter Suu Kyi verfolgt worden.
Seit November 2023 seien wegen einer Gewalteskalation in Rakhine nach Schätzungen 150'000 Rohingya in das Nachbarland Bangladesch geflohen, heisst es in dem UN-Bericht. In dem Land lebten bereits rund eine Million Rohingya, die dort nach früheren Drangsalierungen und Vertreibungen Zuflucht gefunden hatten.
In Myanmar werden nach UN-Angaben noch rund 400'000 Rohingya vermutet.
