Video zeigt, wie Täter Louvre-Vitrine aufbricht
Am Sonntagmorgen ist es bei der Öffnung des Louvre zu einem «Raubüberfall» gekommen. Es wurden Schmuckstücke von «unschätzbarem Wert» gestohlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Aus dem Louvre in Paris wurden mehrere Schmuckstücke gestohlen.
- Offenbar sind Stücke aus der Schmucksammlung von Napoleon gestohlen worden.
- Der Einbruch dauerte offenbar nur vier Minuten.
- Zwei der Täter verkleideten sich mit gelben Warnwesten als Arbeiter.
Auf das berühmte Pariser Museum Louvre ist am Morgen bei der Öffnung ein Raubüberfall verübt worden.
Es habe keine Verletzten gegeben und die Polizei sei im Einsatz, teilte Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati mit.
Weitere Angaben machte sie zunächst nicht. Das Museum bleibt heute nach eigenen Angaben aus «aussergewöhnlichen Gründen» geschlossen.
Video zeigt Louvre-Raub
Nun ist Videomaterial vom Einbruch in den Louvre aufgetaucht. Die vom französischen Sender «BFMTV» veröffentlichte Aufnahme zeigt einen Mann in gelber Weste, der an einer Vitrine zugange ist.

Offenbar ist er dabei, die Vitrine aufzubrechen. Im Hintergrund sind Besucher zu sehen.
Polizei findet Gegenstände der Täter
Die Polizei hat mehrere Gegenstände, die die Täter zurückgelassen haben, sichergestellt.
Es wurden unter anderem ein Schweissbrenner, zwei Winkelschleifer, Benzin, ein Walkie-Talkie und eine Decke gefunden, wie «Le Parisien» berichtet. Auch eine der gelben Warnwesten, mit denen die Diebe sich als Arbeiter ausgaben, blieb am Tatort zurück.
Diese acht Schätze wurden gestohlen
Inzwischen ist auch bekannt, welche Kunstschätze die Einbrecher aus dem Louvre gestohlen haben. Zwei Vitrinen seien zerbrochen worden, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau dem Sender «BFMTV».
Daraus wurden diese acht Schmuckstücke gestohlen:
- Eine Halskette und einen Ohrring aus der Kollektion von Kaiserin Marie-Louise (1791-1847), der zweiten Frau von Napoleon Bonaparte.

- Eine Halskette, ein Paar Ohrringe und ein Diadem aus den Kollektionen der Königinnen Marie-Amélie (1782-1866) und Hortense (1783-1837).
- Zwei Broschen und ein Diadem aus der Kollektion der Kaiserin Eugénie (1826-1920).
Ein weiteres Schmuckstück, die Krone der französischen Kaiserin Eugenie, wurde gestohlen, aber von den Dieben verloren. «Le Parisien» zufolge wurde sie später ausserhalb des Museums gefunden. Sie soll bei der Flucht der Täter zerbrochen sein.
Die Krone ist mit 1354 Diamanten und 56 Smaragden besetzt.
Nach ersten Erkenntnissen waren die vollständig vermummten Täter über die an der zur Seine gelegenen Gebäudeseite eingedrungen.
Diebe als Arbeiter verkleidet
Sie sollen einen Lastenaufzug benutzt haben, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d'Apollon zu gelangen.
Die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau erklärt gegenüber «BFMTV», dass die Täter den Lkw mit der Hebebühne selbst mitgebracht hatten. Sie hätten auch anwesende Sicherheitskräfte bedroht.
Nachdem die Täter gegen 9.30 Uhr die Fenster eingeschlagen hätten, seien zwei Männer ins Innere eingedrungen. Ein dritter hätte draussen Wache gestanden, berichtete «Le Parisien» zunächst.
Später korrigiert die Zeitung ihre Angaben: Es habe insgesamt vier Täter gegeben. Zwei von ihnen hätten sich als Arbeiter verkleidet und gelbe Westen getragen. Die anderen beiden sollen draussen auf Motorrollern gewartet haben.
Täter nach Vier-Minuten-Einbruch auf der Flucht
Im Inneren des Museums hätten die Diebe Schmuckstücke von «unschätzbarem Wert» aus Vitrinen gestohlen und seien auf Zweirädern geflohen.
Beim Einbruch in das Museum haben die Täter nach Angaben von Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati keine Gewalt angewendet. Für ihren Beutezug benötigten sie lediglich vier Minuten.

«Das sind Profis», sagte die Ministerin dem Sender TF1. Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen.
Ministerin: Kein Raubüberfall, sondern Einbruchsdiebstahl
Zunächst hatten die Behörden von einem Raubüberfall gesprochen, es handele sich aber um einen Einbruchsdiebstahl. Das sagte die Ministerin in dem Interview.
Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung.

Die Sammlung des Museums umfasst über 35'000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20'000 Besucher.
Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.



















