Unter den mehr als 150 Opfern der Halloween-Massenpanik in Seoul befinden sich auch zwei junge US-Austauschstudenten.
Diese beiden jungen US-Studenten kamen bei der Massenpanik am Samstag in Seoul ums Leben. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 150 überwiegend junge Menschen sind am Samstag in Seoul gestorben.
  • Unter den Opfern befinden sich auch 22 Ausländer, darunter zwei junge US-Studenten.

Der Schock in Südkorea und in der ganzen Welt ist riesig und sitzt tief: 156 überwiegend junge Menschen sind bei einer Halloween-Veranstaltung in Seoul ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am Samstag, als bei dem Event mit rund 100'000 Menschen eine Massenpanik ausbrach.

Unter den Todesopfern befinden sich laut Medienberichten grösstenteils Südkoreaner, doch auch 22 Ausländer haben ihr Leben verloren. Mit Verweis auf die Feuerwehr gab die Nachrichtenagentur «Yonhap» noch am Sonntagabend die Nationalitäten der ausländischen Opfer bekannt.

At least 120 killed during a stampede in Seoul
Überlebende erzählen von den vielen Leichen, die in der Gasse am Boden lagen.
South Korea Crowd Surge Inside The Crush
143 Krankenwagen waren im Einsatz.
Halloween party stampede in Seoul
1100 Polizisten versuchten, das Schlimmste zu verhindern. Doch es war schon zu spät.
South Korea Halloween Crowd Surge
Die Trauer und Bestürzung sind gross.
South Korea Halloween Crowd Surge
Experten sagen, die Tragödie hätte verhindert werden können.

Je vier Personen aus China und Iran, drei aus Russland, jeweils eine aus den USA, aus Frankreich, Australien, Vietnam, Usbekistan, Norwegen, Kasachstan, Sri Lanka, Thailand und Österreich seien tödlich verunglückt.

Bei einem Opfer stand die Nationalität zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Mittlerweile ist aber klar, dass es sich dabei eine weitere Person aus den USA handelt. Die «Daily Mail» nennt die beiden US-Opfer beim Namen und berichtet, dass es sich um Studenten handelt, die in Südkorea zur Schule gingen.

Steve Blesi und Anne Gieske sind bei der Massenpanik in Seoul gestorben. - Twitter

Eines der Opfer heisst demnach Anne Gieske und feierte erst am Freitag ihren 20. Geburtstag. Beim zweiten Toten aus den USA handelt es sich um Steven Blesi, ebenfalls 20 Jahre alt. Sowohl Gieske als auch Blesi nahmen laut dem Bericht an Auslandsstudienprogrammen an ihren jeweiligen Schulen teil.

Eltern der US-Studenten sind am Boden zerstört

Die Eltern von Gieske, Dan und Madonna, sagten in einer kurzen Erklärung, dass ihre Tochter eine gläubige Katholikin sei. Die Familie fügte hinzu: «Wir sind völlig am Boden zerstört und unsere Herzen sind über den Verlust von Anne Marie gebrochen. Sie war ein helles Licht, das von allen geliebt wurde.»

Anne Gieske feierte erst am Freitag ihren 20. Geburtstag. - Twitter

Der Vater von Steve Blesi sprach mit der «New York Times» über den Verlust seines Sohnes. Demnach wollte der 20-Jährige schon lange im Ausland studieren, doch bisher war es wegen der Pandemie nicht möglich. «Er war ein abenteuerlustiger und liebevoller Geist», so der Vater. «Das ist die einzige Art, wie ich ihn beschreiben kann. Der Verlust ist einfach unerträglich.»

Seit zwei Monaten war der Wirtschaftsstudent in der koreanischen Hauptstadt gewesen. Gerade hatte er die Zwischenprüfungen überstanden und war mit Freunden losgezogen, um zu feiern. Wie der Vater im amerikanischen Atlanta erklärt, habe er verzweifelt versucht, seinen Sohn zu erreichen, als ihn die ersten Nachrichten des Unglücks erreichten.

Steve Blesi
Steve Blesi mit seiner Mutter am Flughafen von Atlanta Ende August.
Steve Blesi
Steve Blesi ist eines der US-Opfer, die am Samstag bei der Massenpanik in Seoul ums Leben kamen.

Auf Twitter setzte er einen Post ab und bat öffentlich darum, sich an ihn zu wenden, wenn jemand Informationen über den Verbleib seines Sohnes hätte. Dazu teilte er ein Bild von Steve Blesi. Später rief ihn ein Polizeibeamter vom Handy seines Sohnes aus an – und teilte ihm dessen Tod mit.

«Es war, als würde es hundert Millionen Mal gleichzeitig zustechen», so Vater Blesi gegenüber der Zeitung. «Es war, als würde deine Welt zusammenbrechen. Es war betäubend und verheerend zugleich.»

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