153 Menschen starben am Samstagabend bei einer Party zu Halloween in Seoul. Ein Österreicher und ein Australier haben nur mit Glück überlebt.
Halloween Seoul
Überlebende der Massenpanik in Seoul erzählen, es seien überall Leichen und Verletzte gelegen. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf einer Halloween-Party in Seoul starben wegen einer Massenpanik 153 Menschen.
  • Ein Student aus Wien konnte dem Horror entrinnen.
  • Pikant: Schon vor einem Jahr gab es in derselben Gasse Gedränge.

153 Nachtschwärmer kamen am Samstag bei einer Massenpanik in Seouls Partymeile ums Leben. Auch viele Ausländer waren an diesem Abend in Südkoreas Hauptstadt, um Halloween zu feiern.

Darunter der 24-jährige Student Josef B. aus Wien. «Ich sah überall Leichen liegen», erzählt er von seiner Flucht aus der Todesgasse.

Ihm sei sofort klar gewesen, dass an jenem Abend zu viele Menschen unterwegs waren. Massen hätten sich durch die Gassen geschoben, keine Spur von Polizeipräsenz. «Ich stand dicht an der Wand, als Panik ausbrach», erzählt Josef B. der «Kronen Zeitung».

At least 120 killed during a stampede in Seoul
Überlebende erzählen von den vielen Leichen, die in der Gasse am Boden lagen.
South Korea Crowd Surge Inside The Crush
143 Krankenwagen waren im Einsatz.
Halloween party stampede in Seoul
1100 Polizisten versuchten, das Schlimmste zu verhindern. Doch es war schon zu spät.
South Korea Halloween Crowd Surge
Die Trauer und Bestürzung sind gross.
South Korea Halloween Crowd Surge
Experten sagen, die Tragödie hätte verhindert werden können.

Die Partygänger hätten gedrängt und seien vorbeigestolpert. Plötzlich habe er von der Regierung eine Warn-SMS erhalten, das Viertel zu verlassen. Doch da war es schon zu spät. Der Österreicher harrte stundenlang im Chaos aus, bevor er «über Leichen» den Weg hinaus fand.

Horror an Halloween: «Sie sagt, sie könne nicht mehr atmen»

Ein junger Australier musste gar mit ansehen, wie eine Freundin in den Massen zu Tode gequetscht wurde. Er habe sie noch retten wollen, doch das sei unmöglich gewesen. «Sie sagte, sie könne nicht mehr atmen und ich wollte eine ihrer Hände packen». Schliesslich sei sie «in einer Leichenwand» gestorben, erzählt er in den sozialen Medien unter Tränen.

Ein 32-Jähriger erzählt der «New York Times», er habe vor allem Frauen schreien hören. «Es fühlte sich an wie ein Tsunami. Überall versuchten Rettungskräfte und Passanten vergeblich, leblose Körper wiederzubeleben.»

Feiern Sie dieses Jahr Halloween?

Brisant: Bereits im vergangenen Jahr war diese Gasse, in der sich das Unglück ereignete, an Halloween überfüllt gewesen. Sie ist lediglich 3,2 Meter breit und 40 Meter lang. Dass die Verantwortlichen sich in diesem Jahr nicht auf einen noch grösseren Ansturm vorbereiteten, wurde zur Fehleinschätzung mit fatalen Folgen.

«Dies war eine Katastrophe, die man hätte verhindern können. Aber niemand hat sich gekümmert, niemand hat die Verantwortung übernommen.» So zitieren lokale Medien Lee Young-ju, Experte für Katastrophenschutz an der Seoul-Universität.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungTsunamiHalloween