Malediven nehmen Ex-Regierungschef wegen Anstiftung zur Falschaussage fest
Die Behörden des Inselstaats Malediven haben am Montag den ehemaligen Staatschef Abdulla Yameen wegen versuchter Anstiftung zur Falschaussage inhaftiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Yameen soll in einem Gerichtsverfahren gegen ihn Zeugen bestochen haben.
Die Festnahme erfolgte nach Beginn eines Gerichtstermins, bei dem es um Geldwäschevorwürfe gegen den Ex-Präsidenten ging. «Staatsanwälte sagten, dass Yameen angeblich versuchte, Zeugen zu bestechen», sagte ein Gerichtsvertreter. Daraufhin habe das Gericht eilig eine Anhörung angesetzt. Nach vier Stunden im Gerichtsgebäude sei Yameen in ein Gefängnis gebracht worden, erklärte die Polizei.
Yameen wies offiziellen Angaben zufolge die Vorwürfe entschieden zurück. Seine Verteidiger kommentierten den Haftbefehl zunächst nicht.
Der autoritär regierende Yameen hatte im September überraschend die Präsidentschaftswahl gegen den Oppositionskandidaten Ibrahim Mohamed Solih verloren. Kurz vor der Wahl soll er 1,5 Millionen Dollar (1,33 Millionen Euro) Schwarzgeld erhalten haben. Während seiner fünfjährigen Amtszeit hatte Yameen zahlreiche politische Gegner inhaftieren lassen oder ins Exil gezwungen.
m/ck