Die Türkei greift seit Sonntag in Syrien wieder aktiv Kurden an. Dabei soll ein kurdischer Kämpfer ums Leben gekommen sein.
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Die Flagge der Kurdenmiliz YPG an einem Gebäude. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Drohnenattacken in Nordsyrien soll ein kurdischer Kämpfer getötet worden sein.
  • Seit Sonntag hat die Türkei laut eigenen Angaben 471 Ziele angegriffen.

Die türkischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf die Kurden in Syrien weiter fort. So berichten Aktivisten über Drohnenattaken in mehreren Orten im Norden des Landes. Bei einer soll ein kurdischer Kämpfer getötet worden sein. Dies meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch.

Der Kurde starb bei dem Angriff auf ein Verbindungsbüro der von der Kurdenmiliz YPG angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Diese befindet sich auf einem russischen Stützpunkt. Weiter seien dabei drei kurdische Kämpfer und ein russischer Soldat verletzt worden. Russland äusserte sich nicht zum Vorfall.

Luftangriffe auf Kurden halten an

Den Aktivisten zufolge wurden auch mehrere Öl- und Gasanlagen in Nordsyrien von türkischen Drohnen getroffen. Weiterhin seien türkische Granaten in der Nähe eines Gefängnisses in der Stadt Al-Kamischli eingeschlagen. Darin sitzen auch Anhänger der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Die USA sieht die YPG als Partner im Kampf gegen den IS in Syrien.

YPG-Kämpfer in Syrien.
Die Türkei sieht die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation. Daher geht die Türkei gegen die Kurden vor - dpa

Seit Samstagnacht geht die Türkei im Nordirak und in Nordsyrien mit Luftangriffen gegen die YPG vor. Auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK ist im Visier. Ankara macht sie für einen Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsstrasse Istiklal vor über einer Woche verantwortlich. Beide Gruppen hatten das jedoch zurückgewiesen.

Die Offensive wird laut türkischem Verteidigungsministerium auch mit landgestützten Geschützen fortgesetzt. Erdogan erwähnte gar die Möglichkeit einer Bodenoffensive gegen kurdische Stellungen.

Die Türkei hat eigenen Angaben zufolge seit Sonntag 471 Ziele angegriffen und dabei insgesamt «254 Terroristen neutralisiert». Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

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