Der Kreml plant vorerst keine direkten Gespräche mit der neuen Übergangsregierung der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan.
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Vladimir Putin sagt, der «Palast» am Schwarzen Meer gehöre ihm gar nicht. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Die Kontakte werden über unsere Botschaft in Kabul abgewickelt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

Dabei gehe es etwa darum, die Sicherheit der russischen Diplomaten in Afghanistan zu gewährleisten. «Weitere Gespräche sind nicht geplant», sagte Peskow. Moskau werde wie andere Länder auch die weiteren Schritte der Taliban beobachten. Sie sind in Russland als terroristische Organisation verboten.

Die Taliban hatten nach ihrer gewaltsamen Machtübernahme vor rund drei Wochen am Dienstag ihre Übergangsregierung vorgestellt und 33 Kabinettsmitglieder bekanntgegeben.

Derweil begrüsste Afghanistans Nachbarland Usbekistan das Übergangskabinett. «Wir hoffen, dass diese Entscheidung der Anfang sein wird, einen breiten nationalen Konsens zu erreichen und dauerhaften Frieden und Stabilität in diesem Land zu schaffen», teilte das Aussenministerium der ehemaligen Sowjetrepublik in Zentralasien mit. Usbekistan sei zu einem «konstruktiven Dialog bereit».

Russland verhandelt zwar mit den Taliban, sieht aber deren Siegeszug durchaus mit Sorge. Moskau warnt seit langem vor Kämpfern, die in ehemals sowjetisches Gebiet eindringen könnten, sowie vor zunehmendem Drogenschmuggel. «Die Lage in Afghanistan wirkt sich direkt auf die Lage in den Ländern Zentralasiens aus», sagte Tadschikistans Präsident Emomali Rachmon. Er rief die internationale Gemeinschaft zu mehr Anstrengungen auf, um die Probleme in Afghanistan zu lösen.

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