Kommunalwahl im Libanon - Stimmungstest für die Hisbollah
Im Libanon geht die Kommunalwahl heute in die letzte Runde – ein wichtiger Test für die proiranische Hisbollah in ihrer Hochburg Südlibanon.

Im Libanon gehen die seit Anfang Mai andauernden Kommunalwahlen in die letzte Runde – ein wichtiger Stimmungstest für die proiranische Hisbollah und ihre Verbündeten im Land. Diese haben traditionell im Südlibanon ihre Hochburgen – und dort wird heute abgestimmt.
In den übrigen Regionen des Landes wurde bereits an den vorigen Wochenenden gewählt. Die Wahlbeteiligung und der Ausgang der Wahlen in den überwiegend schiitischen Regionen Südlibanons könnte Aufschluss über die tatsächliche Mobilisierungskraft der Hisbollah und ihren Rückhalt in der Bevölkerung geben.
Eigentlich hätte die Wahl bereits 2022 stattfinden sollen. Aufgrund der Wirtschaftskrise, der Hafen-Explosion in Beirut und Schwierigkeiten bei libanesischen Behörden wurde sie erst jetzt nachgeholt.
Regierung unter Druck: Entwaffnung gefordert
Die libanesische Regierung steht unter Druck, um eine seit Ende November geltende Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah durchzusetzen. Dazu gehört auch das Ziel, diese vom Iran unterstützte Schiitenorganisation zu entwaffnen.
Lange Zeit agierte die Hisbollah – mit Zustimmung ihrer Anhänger im Lande sowie Unterstützung aus dem Iran – wie ein «Staat im Staate». Neben ihrem militärischen Flügel agiert sie auch als politische Partei innerhalb des Libanon.
Seit dem Krieg mit Israel im vergangenen Jahr gilt die Hisbollah als deutlich geschwächt. Trotz der Waffenruhe werfen sich Israel und die Hisbollah gegenseitig Verstösse vor. Das israelische Militär greift weiterhin nahezu täglich im Libanon an, was immer wieder zu Toten und Verletzten führt.