Nach dem Putsch des früheren Präsidenten in Khartum kam al-Burhan provisorisch an die Macht. Dieser hat nun fünf zivile Mitglieder des Übergangsrat entlassen.
Sudan Krieg
Abdel Fattah al-Burhan, Machthaber im Sudan, will den Uno-Sondergesandten Volker Perthes loswerden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sudans Staatschef Abdel Fattah al-Burhan hat fünf Mitglieder des Übergangsrates entlassen.
  • Al-Burhan kam 2019 an die Macht und sollte sich spätestens 2021 wieder zurückziehen.

Sudans Staatschef Abdel Fattah al-Burhan hat fünf zivile Mitglieder des Übergangsrates entlassen. Der Schritt folgte nach einer Ankündigung, dass sich das Militär über die politische Zukunft zurückziehen werde.

Am Montag hatte al-Burhan gesagt, das Militär werde den «politischen und revolutionären Kräften» erlauben, eine Regierung zu bilden. Danach könne ein neues militärisches Gremium aufgestellt werden, das «Sicherheits- und Verteidigungsaufgaben» übernehmen solle.

Eines der zivilen Mitglieder des Übergangsrates sprach von einem «ernsthaften Neubeginn». «Wir unterstützen jeden Schritt, der zu einer Stabilisierung des Sudan beiträgt», sagte Abu al-Kasim Bartam.

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Der ehemalige Präsident des Sudan, Omar al-Baschir. Nach einem Militär-Putsch in Khartum verliess er sein Amt. - dpa

Langzeit-Machthaber Omar al-Baschir wurde im April 2019 nach Massenprotesten in Khartum aus dem Amt getrieben. Anschliessen hatten sich das von al-Burhan angeführte Militär und die zivile Opposition auf eine gemeinsame Übergangsregierung geeinigt. Den Plänen zufolge hätte sich Al-Burhan 2021 aus der Übergangsregierung zurückziehen und die Führung des Landes Zivilisten überlassen müssen.

Stattdessen putschte sich das Militär im Oktober an die Macht und erklärte den Ausnahmezustand. Daraufhin kam es in Khartum immer wieder zu Strassenprotesten. Auch für die kommenden Tage sind ungeachtet der Ankündigungen des Militärs Demonstrationen angekündigt.

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