Der Konservative Santiago Peña war früher Finanzminister. Nun will er sich als Staatschef des Landes mit knapp sieben Millionen Einwohnern vor allem auf dessen wirtschaftliche Entwicklung konzentrieren.
Santiago Pena, Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei Colorado, spricht in Asuncion.
Santiago Pena, Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei Colorado, spricht in Asuncion. - Jorge Saenz/AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kandidat der langjährigen Regierungspartei hat die Präsidentenwahl in Paraguay gewonnen.

Santiago Peña (44) von der konservativen Colorado-Partei erreichte nach Auszählung fast aller Stimmzettel 42,8 Prozent der Stimmen, wie die nationale Wahlbehörde gestern (Ortszeit) bekanntgab.

Der von mehreren Oppositionsparteien nominierte Abgeordnete Efraín Alegre (60), der in Umfragen etwa gleichauf gelegen hatte, kam auf 27,5 Prozent. Platz drei belegte der als Systemkritiker auftretende Kandidat Payo Cubas (61), alle anderen Bewerber landeten weit abgeschlagen dahinter.

In den vergangenen 76 Jahren hat die Partido Colorado nur eine Wahl in dem südamerikanischen Land verloren – und war von 2008 bis 2013 nicht an der Macht. Vor fünf Jahren verlor Alegre gegen Mario Abdo Benítez, den nun scheidenden Amtsinhaber. Abdo Benítez durfte aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht erneut antreten – dem Präsidenten ist nur eine Amtszeit erlaubt.

Peña war früher Finanzminister und will vor allem die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorantreiben. Oppositionskandidat Alegre hatte versucht, mit Bestechungsvorwürfen gegen die Führungsriege der Regierungspartei zu punkten.

Paraguay hat knapp sieben Millionen Einwohner und ist neben Bolivien das einzige Land Südamerikas ohne Zugang zum Meer. Die wichtigsten Exportgüter sind Soja, Elektrizität und Rindfleisch. Während der Corona-Pandemie wanderten zahlreiche Impfgegner aus Deutschland nach Paraguay aus.

Neben dem Präsidenten wurden gestern auch der Senat, die Abgeordnetenkammer und die Gouverneure neu gewählt. Auch im Parlament schien die Colorado-Partei laut Wahlbehörde ihre Mehrheit verteidigt zu haben.

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