Mexiko hat Gesetzespläne zur Legalisierung von Cannabis. Die katholische Kirche ist darüber in «grosser Besorgnis».
Cannabis
Eine Frau trägt eine Marihuana-Pflanze während eines Marsches für die vollständige Legalisierung von Cannabis in Mexiko-Stadt am 9. März 2021. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Mexiko könnte Cannabis bald legalisiert werden.
  • Die katholische Kirche ist über die mögliche Gesetzesänderung sehr besorgt.
  • Mexiko wäre der dritte Staat mit einer solchen Regelung.

In Mexiko hat die katholische Kirche «grosse Besorgnis» über Gesetzespläne zur Freigabe von Cannabis und zur Erleichterung von Abtreibungen geäussert. Die Bischofskonferenz des überwiegend katholischen Landes warnte die Abgeordneten am Freitag davor: «Ideologische Agenden» zu verfolgen, ohne dass es dafür breiten Rückhalt in der Bevölkerung gebe. Gemeint ist zum einen die bevorstehende landesweite Freigabe von Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis.

Bevölkerungsreichster Cannabis-Markt der Welt

Das 126-Millionen-Einwohner-Land wäre erst der dritte Staat mit einer solchen Regelung und mit Abstand bevölkerungsreichster Markt der Welt. Nachdem der Oberste Gerichtshof das bestehende Verbot für verfassungswidrig erklärt hatte, verabschiedete die Abgeordnetenkammer einen entsprechenden Gesetzesentwurf mit grosser Mehrheit. Der Senat muss noch zustimmen. Das Thema spaltet die mehrheitlich konservative mexikanische Gesellschaft.

Zum anderen billigte kürzlich ein Parlamentsausschuss einen Gesetzentwurf: Mit dem das Recht von Frauen auf freie Bestimmung über ihren eigenen Körper anerkannt werden soll. Bisher sind in Mexiko nur in zwei von 32 Bundesstaaten Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen erlaubt. Die Regierung des populistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador hat mit Unterstützung linker Parteien eine breite Mehrheit in beiden Parlamentskammern.

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