Kanada will trotz der Terrorvorwürfe gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA seine Finanzierung wieder aufnehmen.
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Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, spricht bei einer Pressekonferenz. (Archivbild) - dpa

Nach den Terror-Vorwürfen gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will Kanada seine Finanzierung trotz weiterhin nicht abgeschlossener Untersuchungen wieder aufnehmen. Diplomatische Kreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in New York Medienberichte, wonach Ottawa demnächst sogar ankündigen werde, seine Zuwendungen für UNRWA aufzustocken.

Der öffentliche kanadische TV-Sender CBC hatte gemeldet, die Regierung von Premier Justin Trudeau wolle eine fällige Zahlung von umgerechnet mehr als 15 Millionen Euro sowie eine Extrasumme leisten. Offiziell verkündet wurde der Schritt aber bislang nicht.

Kanada hatte zusammen mit einer Reihe von Spendernationen, darunter auch Deutschland und den USA, seine Finanzierung von UNRWA nach schweren Vorwürfen eingefroren. Israel beschuldigte ein Dutzend UNRWA-Mitarbeiter im Januar, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein.

Vorwürfe und Untersuchungen

UN-Generalsekretär António Guterres nannte die Vorwürfe in der Vergangenheit glaubwürdig und versprach umfassende Aufklärung – zwei verschiedene Untersuchungen laufen. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten sei sofort beendet worden.

UNRWA kümmert sich bereits seit Jahrzehnten speziell um die Belange palästinensischer Flüchtlinge und betreibt unter anderem Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Insgesamt arbeiten mehr als 30'000 Menschen für die Organisation, etwa 13'000 allein im Gazastreifen.

Dort gilt UNRWA für die humanitäre Versorgung von mehr als zwei Millionen Zivilisten, die unter den Folgen des Gaza-Krieges leiden, momentan als alternativlos.

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