UNRWA

UNRWA-Chef bezeichnet US-Stiftung GHF als «Abscheulichkeit»

Keystone-SDA
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Deutschland,

Der UN-Palästinenserhilfswerksleiter Philippe Lazzarini hat die von den USA unterstützte Hilfsstiftung im Gazastreifen scharf kritisiert.

Lzzarini in Berlin
Philippe Lazzarini bezeichnete den neuen Hilfsmechanismus auf der Pressekonferenz in Berlin als „Abscheulichkeit“, die verzweifelte Menschen erniedrige und entwürdige. - keystone

Der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA hat die von den USA unterstützte Stiftung für die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen als «Abscheulichkeit» bezeichnet. «Der neu gegründete sogenannte Hilfsmechanismus ist eine Abscheulichkeit, die verzweifelte Menschen erniedrigt und herabwürdigt», sagte Philippe Lazzarini am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin.

«Es ist eine Todesfalle, die mehr Leben kostet als rettet», fügte der UNRWA-Chef, der aus der Schweiz stammt, hinzu. Israel hatte Anfang März eine Blockade für Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt, auch UNRWA und anderen UN-Organisationen wurde der Zugang verwehrt.

Erst Ende Mai hob Israel die Blockade teilweise wieder auf. Seitdem hat die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), eine von den USA und Israel unterstützte Privatstiftung, die Verteilung von Lebensmitteln in dem Palästinensergebiet grösstenteils übernommen.

Kooperation mit GHF wird abgelehnt

Die UNO und grosse Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung. Sie werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten. An den Verteilzentren der Stiftung kommt es zudem immer wieder zu Chaos und Gewalt.

Die radikalislamische Hamas beschuldigte Israel schon mehrfach, Zivilisten durch Schüsse getötet zu haben, die auf dem Weg zu einem Verteilzentrum waren. Israel weist dies zurück.

Vorwürfe gegen UNRWA

Israel wiederum wirft UN-Organisationen wie dem jahrzehntelang im Gazastreifen tätigen Palästinenserhilfswerk UNRWA vor, von der Hamas unterwandert zu sein. Ende Januar trat in Israel ein Verbot von UNRWA in Kraft: Das Palästinenserhilfswerk darf seitdem nicht mehr auf israelischem Staatsgebiet aktiv sein, Israel stellte die Zusammenarbeit komplett ein.

Lazzarini forderte Israel am Dienstag auf, UNRWA wieder Zugang zum Gazastreifen zu gewähren und die humanitäre Versorgung der Bevölkerung wieder zuzulassen. Hilfsorganisationen wie UNRWA hätten die erforderliche «Fachkenntnis», sagte Lazzarini in Berlin.

Forderungen an Israel

Israel müsse ihnen daher gestatten, ihre Arbeit zu machen und den Menschen im Gazastreifen mit «Respekt und Würde» zu helfen. Es gebe «keine andere Alternative», um die im Gazastreifen drohende Hungersnot zu verhindern.

Kommentare

User #3953 (nicht angemeldet)

ja, ist blöd wenn der eigene Job plötzlich wegen Sinnlosigkeit wackelt...

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