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Kambodscha: Aktivistin Theary Seng zu Haft verurteilt

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Kambodscha,

Schrille Aktionen gegen den autoritär regierenden Dauer-Premier Kambodschas machten sie bekannt. Nun wurde die Aktivistin mit US-amerikanischem Pass in Phnom Penh zu einer Haftstrafe verurteilt.

Theary Seng, amerikanischen Anwältin und Menschrechtsaktivistin,  gekleidet im Kostüm der Lady Liberty, steht vor dem Stadtgericht von Phnom Penh.
Theary Seng, amerikanischen Anwältin und Menschrechtsaktivistin, gekleidet im Kostüm der Lady Liberty, steht vor dem Stadtgericht von Phnom Penh. - Heng Sinith/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die prominente Menschenrechtsaktivistin Theary Seng ist in Kambodscha wegen Hochverrats zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Die 51 Jahre alte Anwältin, die auch einen US-amerikanischen Pass hat, wurde am Dienstag gleich nach dem Urteil von der Polizei ins Gefängnis gebracht, wie auf in Medien und sozialen Netzwerken verbreiteten Fotos zu sehen ist.

Darauf war Seng mit rasiertem Kopf zu sehen. Der Sender Radio Free Asia zitierte sie mit den Worten, sie habe sich die Haare vorsorglich abgeschnitten, um Läusen im Gefängnis vorzubeugen. Ihr Anwalt betonte, er werde Beschwerde gegen das Urteil einlegen.

Dutzende ihrer Mitstreiter wurden zu Haftstrafen zwischen fünf und acht Jahren verurteilt. Bei dem umstrittenen Verfahren ging es um den Versuch des berühmten Oppositionspolitikers Sam Rainsy, der im Exil im Ausland lebt, nach Kambodscha zurückzukehren. Das Unternehmen war 2019 fehlgeschlagen, Seng und andere Aktivisten wurden wegen «Vorbereitung zum Hochverrat» angeklagt.

Bekannt durch schrille Aktionen

Seng hat in der Vergangenheit mehrmals mit schrillen Aktionen gegen die Regierung von Dauer-Premierminister Hun Sen protestiert. Der 69-Jährige ist seit 37 Jahren an der Macht und regiert das Land autoritär. Ihm werden wird immer wieder die Inhaftierung und Einschüchterung politischer Gegner vorgeworfen.

Am Dienstag wartete Theary Seng vor dem Gerichtsgebäude als Freiheitsstatue verkleidet auf das Urteil. Medien zitierten sie mit dem Worten, sie wolle, dass ihre Verhaftung im Licht der Öffentlichkeit geschehe. Seng hatte schon als Kind ihre Eltern unter der blutigen Herrschaft der Roten Khmer verloren. Bis zum Abschluss ihres Studiums lebte sie in den USA.

Der US-Botschafter in Kambodscha, W. Patrick Murphy, twitterte ein Foto Sengs kurz vor ihrer Festnahme und schrieb: «Wir sind zutiefst beunruhigt über das heutige Urteil gegen Theary Seng. Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen sind wesentliche Bestandteile der Demokratie.»

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