Israels Mossad täuschte Hisbollah mit tödlichen Batterien
Das Wichtigste in Kürze
- Im September ist es im Libanon zu Hunderten Explosionen von Pager-Batterien gekommen.
- Dahinter steckt der israelischen Geheimdienst Mossad.
- Dies bestätigt nun ein Reuters-Bericht.
Bisher waren nur wilde Gerüchte zum Vorgehen des israelischen Geheimdienst Mossads im Umlauf. Nun bestätigt ein Reuters-Bericht aber, dass dieser im September die Terrormiliz Hisbollah in eine tödliche Falle lockte. Und zwar mit Modifikationen an herkömmlichen Pager-Batterien.
Anfang des Jahres schmuggelte der Mossad eine Reihe von Pager-Batterien in den Libanon. Sie waren mit versteckten Plastiksprengstoffen und für Röntgengeräte unsichtbaren Zündern präpariert, so der Bericht weiter. Platziert waren diese zwischen zwei Lithium-Ionen-Zellen. Die Information stamme von einer libanesischen Quelle.
Danach wurde die Konstruktion in eine schwarze Plastikummantelung und eine Metallhülle eingeschlossen, was die Entdeckung per Röntgengerät weiter erschwerte. Um Fragen zur ungewöhnlichen Grösse der neuen Produkte zu umgehen, erstellten die israelischen Geheimdienstagenten gefälschte Online-Shops und Social-Media-Posts.
Prüfung der Pager blieb ohne Befund
Als die Pager im Februar geliefert wurden, überprüften Hisbollah-Kämpfer diese auf Sprengstoff, indem sie sie durch Flughafensicherheitskontrollen schickten. Die Prüfung blieb aber ohne Befund.
Am 17. September explodierten die Batterien nahezu zeitgleich in mehreren Hisbollah-Gebieten, was zu massiven Verletzungen und Todesfällen führte.
Zwei westliche Sicherheitsquellen bestätigten, dass der Mossad hinter den Anschlägen steckte. Zudem lobte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant öffentlich die Ergebnisse des Mossads. Dies wurde als indirekte Bestätigung der Beteiligung interpretiert.
Daraufhin hatte die Hisbollah mit internen Untersuchungen begonnen.