Palästinensischer Fotojournalist von Siedlern verletzt
Israelische Siedler haben laut palästinensischen Angaben einen Fotojournalisten verletzt, als er eine Attacke auf ein Dorf bei Ramallah dokumentieren wollte.

Radikale israelische Siedler haben nach palästinensischen Angaben im besetzten Westjordanland einen Fotojournalisten verletzt. Issam Rimawi sei angegriffen worden, als er eine Attacke der Siedler auf ein palästinensisches Dorf bei Ramallah dokumentieren wollte, berichteten Augenzeugen und Sanitäter. Er sei geschlagen sowie mit einem Stein am Kopf verletzt und bewusstlos in ein Krankenhaus in Ramallah gebracht worden.
Der Fotojournalist sei nun in stabilem Zustand. Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von Konfrontationen nahe Ramallah. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
Nach Augenzeugenberichten setzten die Siedler bei dem Angriff auch ein Feld in Brand. Wafa berichtete ausserdem, radikale Siedler hätten in einem Dorf südlich von Nablus mindestens sieben Fahrzeuge von Palästinensern angezündet und Häuser mit Steinen beworfen.
Verschärftes Klima seit Gaza-Krieg
Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 920 Palästinenser getötet.
Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten. Vor zwei Wochen war bei dem Anschlag eines Palästinensers eine hochschwangere Israelin erschossen worden.