Im Israel-Krieg gehen die Kämpfe nach der Feuerpause intensiv weiter. Israel dringt im Gazastreifen weiter vor. Alle Neuigkeiten hier im Ticker.
Israel Krieg
Israelische Soldaten erkunden einen Tunnel der Hamas. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel führt seine Offensive im Gazastreifen fort.
  • Zuletzt hat die Armee ein grosses Hamas-Tunnelsystem freigelegt.
  • Die neusten Entwicklungen gibt es hier im Ticker.
Ad

Nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit über 1200 Toten am 7. Oktober lancierte Tel Aviv eine Gegenoffensive auf den Gazastreifen. Dadurch verlor die Hamas die Kontrolle über das Gebiet, mehrere hochrangige Mitglieder wurden getötet. Auch Tausende Zivilisten sind gestorben, was zu Kritik am israelischen Vorgehen führt.

Nach einer einwöchigen Feuerpause, in der Gefangene ausgetauscht wurden, gehen die Kämpfe im Israel-Krieg weiter. Israel ist dann auch in den Süden des Gazastreifens vorgedrungen und könnte die Bodenoffensive ausweiten. Am Wochenende meldete die israelische Armee, dass das grösste Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt wurde.

Glauben Sie, dass Israel die Hamas im Gazastreifen auslöschen kann?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.

01.51: Der UN-Sicherheitsrat vertagt die Abstimmung über eine Israel-Resolution erneut. Nach Anpassungen des Textes müssen mehrere Länder die Vorlage mit ihren Regierungen anschauen.

Einige Ratsmitglieder hatten unzufrieden mit dem aufgeweichten Text zur Aufstockung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen gezeigt. Der Text, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, fordert Israel dazu auf, «unverzüglich einen sicheren und ungehinderten humanitären Zugang» in den Gazastreifen zu ermöglichen. Auch müssten die Voraussetzungen für eine nachhaltige Einstellung der Gewalt geschaffen werden.

00.15: Im UN-Sicherheitsrat zeichnet sich bei der Resolution zur Linderung der humanitären Not im Gazastreifen ein Kompromiss ab: In einem veränderten Entwurf sind einige Formulierungen in Richtung Israels – beispielsweise die Verurteilung der Angriffe auf Zivilisten – deutlich abgeschwächt oder gestrichen.

Der Text ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen der USA mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Die Unterhändler waren in den vergangenen Tagen weit auf den Israel-Verbündeten USA zugegangen, um ein Veto und damit ein Scheitern der Resolution zu verhindern.

Ikea warnt vor Lieferverzögerungen

22.01: Der schwedische Möbelriese Ikea hat vor möglichen Lieferverzögerungen und sogar leeren Regalen gewarnt. Grund dafür ist, dass die Containerschiffe nach Angriffen der Huthi-Rebellen das Rote Meer umfahren.

17.22: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die «operative Kontrolle» über das als Hamas-Hochburg geltende Gaza-Stadtviertel Schedschaija hergestellt.

«Die Truppen werden in dem Viertel weiterhin begrenzte Einsätze durchführen, um verbliebene Infrastruktur der Hamas zu zerstören und Kämpfer, die sich verstecken, zu töten», hiess es am Donnerstag in einer Mitteilung des Militärs.

Israel lehnt Gaza-Verwaltung durch Palästinenserbehörde ab

17.13: Israel lehnt eine Verwaltung des Gazastreifens nach einem Ende des Krieges durch die Palästinenserbehörde im Westjordanland in ihrem jetzigen Zustand ab.

Alle Welt wolle das, aber das sei unmöglich, solange die Palästinensische Autonomiebehörde die Menschen anstachele, Israelis zu hassen, und die Kinder dazu erziehe, Israelis zu töten, sagte ein ranghoher Vertreter der israelischen Regierung am Donnerstag.

15.00: Nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings in Israel ermittelt die Polizei wegen mutmasslicher Gewaltanwendung durch Wächter. Insgesamt 19 Gefängnisaufseher seien in der Affäre verhört und dann unter Auflagen freigelassen worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Die Zeitung «Israel Hajom» berichtete, der 38-jährige Häftling aus dem Westjordanland sei dem Verdacht nach vor einem Monat in seiner Zelle mit Stöcken geschlagen und dabei schwer verletzt worden. Später sei er in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Eine Autopsie habe kein klares Ergebnis gehabt.

Der Häftling war den Informationen nach Mitglied der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Er sei unter anderem wegen versuchten Mordes zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt worden.

WHO: Verletzte in Gaza «verhungern und verdursten»

12.18: In Gaza sind nur noch 9 Gesundheitseinrichtungen teilweise in Betrieb, heisst es von der WHO. Die Situation ist katastrophal. Es fehle an allem.

gaza
Ein Krankenwagen fährt an Trümmern zerstörter Gebäude in Beit Lahia vorbei. - Mohammed Alaswad/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Patienten würden nicht nur wegen mangelnder medizinischer Versorgung sterben, sagte WHO-Hilfskoordinator Sean Casey am Donnerstag. «Sie verhungern und verdursten», berichtete er in einer Videoschalte aus Rafah

11.10: Beim Einsatz eines Suchhundes der israelischen Armee im Gazastreifen sind Hilferufe von drei Geiseln aufgezeichnet worden, die fünf Tage später versehentlich von Soldaten erschossen wurden.

Der Hund sei während eines Gefechts mit einer Körperkamera in ein Gebäude geschickt worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichen Mitschrift.

israel krieg
Nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen steigt starker Rauch auf. (Archivbild) - Ariel Schalit/AP/dpa

«Die Terroristen haben auf den Hund geschossen, und von dem Punkt an hörten wir die Stimmen der Geiseln», sagte Hagari. Die Kamera am Körper des Hundes, der bei dem Einsatz getötet wurde, sei erst am Dienstag gefunden und ausgewertet worden.

Das Gebäude sei etwa einen Kilometer entfernt von dem Ort, wo die Geiseln später erschossen worden seien. Nach Auswertung der Kameraaufnahmen gehe man davon aus, dass die Männer, die die Geiseln festgehalten hätten, bei dem Vorfall getötet worden seien. Daraufhin hätten die Geiseln offenbar aus dem Gebäude fliehen können.

Ägyptische Pipeline versorgt Gazastreifen mit Wasser

10.51: Eine neue Pipeline versorgt den Gazastreifen aus Ägypten heraus mit Wasser. Wie die offizielle Nachrichtenagentur der Vereinigten Arabischen Emirate (WAM) mitteilte, sollen täglich rund 2271 Kubikmeter Meerwasser aus dem Mittelmeer durch drei Entsalzungsanlagen aufbereitet werden.

Dadurch könnten bis zu 300'000 Menschen im Gazastreifen mit Wasser versorgt werden. Zum Vergleich: Der Wasserverbrauch in Berlin liegt bei rund 436'000 Kubikmetern pro Tag.

Die Entsalzungsanlagen seien über eine 900 Meter lange Pipeline mit dem Gazastreifen verbunden, berichtete die WAM. Die Anlagen seien von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert worden.

03.15: Das israelische Militär hat neue Erkenntnisse zum weitreichenden Tunnelsystem der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen veröffentlicht. Eine entscheidende Rolle spiele der Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza, teilte die Armee am Mittwoch mit. Von dort sollen «Büros und Wohnungen der politischen sowie militärischen Hamas-Führung» unterirdisch erreichbar gewesen sein.

Israel
Im Israel-Krieg entdecken die Soldaten immer weitere Tunnel. - keystone

Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen. Am Sonntag hatte die Armee bereits die Freilegung eines Tunnelnetzes im Norden bekannt gegeben.

Neben Treppen ermöglichten demnach auch Aufzüge den Abstieg in das unterirdische System. In einigen Fällen seien Lebensmittel, Wasser- und elektrische Infrastrukturen gefunden worden. «Auf diese Weise konnten Hamas-Terroristen sowohl fliehen als auch für längere Zeit in ihren Verstecken bleiben», hiess es.

Todeszahlen im Israel-Krieg steigen laut Hamas auf über 20'000

03.30: Nach Darstellung der islamistischen Hamas sind seit Kriegsbeginn mindestens 20'000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Darunter seien 8000 Minderjährige sowie 6200 Frauen, teilte das Informationsbüro der Hamas am Mittwoch mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WestjordanlandLebensmittelMahmud AbbasAbstimmungRegierungPipelineGewaltWasserHamasHuthiKriegFatahSchweizer ArmeeHundIkeaTodWHOIsrael-Gaza-Krieg