Israel-Gaza-Krieg

Israel-Ticker: Armee entdeckt Tunnel-Eingang und Waffen in Moschee

BIm Israel-Krieg hat die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen verloren. Die Todeszahlen sind dort auf über 13'000 gestiegen. Alle Neuigkeiten im Ticker.

Israel-Krieg
Kurzes Aufatmen in Gaza? Offenbar stehen die Kriegsparteien kurz vor einem Geisel-Deal und einer fünftägigen Feuerpause. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat die Angriffe verstärkt, die Hamas soll die Kontrolle über Gaza verloren haben.
  • Neben der Hisbollah im Libanon greifen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Israel an.
  • Die Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen wird immer lauter.
  • Offenbar steht eine Feuerpause und ein Geisel-Deal zwischen den Kriegsparteien kurz bevor.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel geht unter anderem mit Teilen der 300'000 mobilisierten Reservisten am Boden gegen die Hamas vor.

Der Gazastreifen wurde in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt. Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder, gleichzeitig sterben aber auch Zivilisten. Das Vorgehen Israels führt auch zu Kritik.

Glauben Sie, dass der Israel-Krieg bald endet?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Sonntag können Sie im Ticker hier nachlesen.

21.31: Israels Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im Keller einer Moschee ein Waffenlager sowie eine Hamas-Produktionsstätte für Raketen gefunden. Zudem hätten Soldaten dort auch einen Tunneleingang entdeckt, teilte die Armee am Montagabend mit.

In einem von der Armee veröffentlichten Video waren Raketen, Mörsergranaten, deren Bestandteile und der Tunnelschacht im Keller zu sehen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

USA arbeiten an Geisel-Einigung im Israel-Krieg

21.14: Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben nach weiter an einer Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen. «Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit verhandeln, aber wir glauben, dass wir einer Lösung näher kommen.» Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag im Weissen Haus.

Es gebe im Moment aber nichts Neues anzukündigen – man arbeite «Stunde für Stunde» an einer Lösung. Kirby wiederholte vorherige US-Angaben, wonach man näher an einer Einigung sei als je zuvor.

19.45: Unter den rund 240 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen laut Israels Armee 40 Kinder und Jugendliche sein. Das Militär verbreitete am Montag eine Zusammenstellung von Bildern entführter Kinder auf X, vormals Twitter.

Sie hätten zusehen müssen, «wie ihre Familien vor ihren Augen ermordet wurden». Und sie würden noch immer «von brutalen Schlächtern als Geiseln gehalten», hiess es in dem Post.

Hunderte Palästinenser im Israel-Krieg verhört

19.39: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte Palästinenser aus dem Gazastreifen verhört. Rund 500 Menschen aus dem abgeriegelten Küstenstreifen seien im Zuge der Bodenoffensive von einer Geheimdiensteinheit des Militärs befragt worden. Das teilte die Armee am Montag mit.

Davon sollen sich demnach 300 als mutmassliche Terroristen verschiedener Terrororganisationen herausgestellt haben. Diese wurden für weitere Verhöre auf israelisches Staatsgebiet gebracht. Dafür wurde im Süden Israels eine provisorische Einrichtung eröffnet, wie es vom Militär weiter hiess.

18.45: US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass eine Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen in Reichweite sein könnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob ein solcher Deal absehbar sei, sagte Biden am Montag: «Ich glaube schon.»

Er sei aber derzeit nicht in der Lage, darüber zu sprechen. Auf erneute Nachfrage antwortete Biden mit einem deutlichen «ja». Der 81-Jährige äusserte sich am Rande der traditionellen Zeremonie zur Begnadigung zweier Truthähne vor dem Thanksgiving-Fest im Weissen-Haus-Garten.

Hamas-Bataillone im Israel-Krieg geschwächt

18.16: Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung die Kampffähigkeit des militärischen Arms der Hamas im Gaza-Krieg erheblich geschwächt. Die Armee habe mehr als 10 von 24 Bataillonen der Islamistenorganisation «signifikanten Schaden» zugefügt, sagte ein hochrangiger Militärvertreter am Montag.

Hamas
Das israelische Militär kämpft gegen den militärischen Arm der Hamas. - keystone

In einigen dieser 24 militärischen Abteilungen seien Hunderte Terroristen sowie die Hälfte der Kommandeure getötet worden. Den Angaben nach bestehen sie jeweils aus rund 1000 Mitgliedern. Die Verluste können dem Militärvertreter zufolge während des Krieges nicht ausgeglichen werden.

Insgesamt seien im Krieg «viele Tausend» Hamas-Mitglieder getötet worden. Die Kampfmoral soll demnach vor allem im Norden des Gazastreifens inzwischen «grosse Schwächen» aufweisen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

18.15: Die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer, der Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, will am Dienstag über die Nahost-Lage beraten.

An dem ausserordentlichen Treffen werde auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres teilnehmen, teilte das südafrikanische Aussenministerium am Montag mit. Die Video-Schalte soll eine «gemeinsamen Erklärung zur Lage im Nahen Osten mit besonderem Bezug auf die Situation im Gazastreifen» hervorbringen.

Israel-Krieg: Jordanien errichtet Krankenhaus im Gazastreifen

15.30: Jordanien lässt im Gazastreifen ein Feldkrankenhaus mit etwa 40 Betten bauen. Es werde auf Anordnung von Jordaniens König Abdullah II. gebaut, teilte der Königshof am Montag mit.

Kronprinz Hussein machte sich im ägyptischen Küstenort Al-Arisch ein Bild der Vorbereitungen, wo auch Mitarbeiter und Ausrüstung eintrafen.

Jordanien
König Abdullah II. von Jordanien. - Jordanian Royal Palace/AFP

In dem Krankenhaus in Chan Junis mit etwa 140 Ärzten und Pflegern soll es dem TV-Sender Al-Mamlaka zufolge Folgendes geben: Unter anderem eine Notaufnahme, zwei Säle für Notfall-Operationen und eine Intensivstation.

Im Norden des Gazastreifens betreibt Jordanien bereits ein Feldkrankenhaus im Israel-Krieg. Vergangene Woche wurden dort nach jordanischen Angaben sieben Mitarbeiter nach einem Angriff der israelischen Armee verletzt. Jordaniens Luftwaffe hatte in der Nähe zuvor auch dringend benötigte Arzneimittel abgeworfen.

14.57: Aus dem Libanon sind nach Angaben der israelischen Armee am Montag rund 25 Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Im Norden des Landes wurde am frühen Nachmittag mehrfach Raketenalarm ausgelöst. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.

Frühgeborene zur Behandlung nach Ägypten verlegt

12.46: 28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind zur Behandlung nach Ägypten gekommen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News am Montag.

Rafah
Ambulanz am Grenzübergang Rafah zu Ägypten. - keystone

Der Sender zeigte Babys in Brutkästen, die am Grenzübergang Rafah an ägyptische Krankenwagen übergeben wurden. Der Palästinensische Rote Halbmond bestätigte den Transfer. Die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite hatte zuvor erklärt, 31 Frühchen würden in ägyptische Spitäler verlegt. Warum drei von ihnen vorerst offenbar nicht über die Grenze kamen, blieb zunächst unklar.

11.32: Israels Armee hat im Israel-Krieg erneut zu einer Evakuierung der umkämpften Stadt Gaza aufgerufen. Zivilisten sollen den nördlichen Gazastreifen verlassen.

Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in «die humanitäre Zone» im Süden des Küstenstreifens fliehen. Das schrieb ein Sprecher der Armee am Montagmorgen auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter.

Zudem verwies der Sprecher im Israel-Krieg auf eine humanitäre Kampfpause bis 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) im westlichen Rafah-Gebiet. Rafah liegt im Süden des Küstengebiets an der Grenze zu Ägypten.

Ägypten: Israel behindert Hilfslieferungen «systematisch»

11.10: Ägypten hat Israel die «systematische» Behinderung von Hilfslieferungen für den Gazastreifen vorgeworfen. Ägypten unternehme alles, um Lieferungen über den Grenzübergang Rafah zu ermöglichen. Dies sagte Aussenminister Samih Schukri am Montag während eines Besuchs in China.

Hilfslieferung Gaza
Ein mit Hilfsgütern beladener LKW steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen. - keystone

«Aber Israels Politik, die Einfuhr von Hilfen zu behindern, ist systematisch», sagte Schukri seinem Sprecher zufolge. Israel wolle Palästinenser dazu «drängen», den Gazastreifen während «laufenden Bombardements und Besatzung zu verlassen».

11.08: Der gegenseitige Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze seit dem Israel-Krieg geht weiter. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehrere Ziele im nördlichen Nachbarland an. Daraufhin seien mehrere Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert worden, teilte das Militär am Montag mit.

20'000 Menschen flüchten aus Gaza in den Süden

11.04: Im Süden des Gazastreifens laufen Pumpen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wieder an. Der am Sonntag gelieferte Treibstoff reiche aber nur für einen Betrieb von 24 Stunden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Montag.

Die Anlagen waren vor einer Woche runtergefahren worden, weil es keinen Treibstoff für ihren Einsatz mehr gab.

08.34: Im Laufe des Sonntags sind nach UN-Angaben etwa 20'000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am frühen Montag.

Gaza
Palästinenser, die durch die israelische Bombardierung des Gazastreifens vertrieben wurden, suchen in einem Zeltlager der Vereinten Nationen in Chan Junis Schutz vor dem Winterregen. - dpa

Die meisten Menschen kamen demnach am Übergang zum südlichen Gazastreifen mit Eselskarren und Bussen sowie manche zu Fuss an.

08.27: Nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis sind mindestens 70 Tote ein einem Spital gezählt worden. Dies nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Dutzende Patienten, darunter viele Kinder, mussten wegen schwerer Brandwunden behandelt werden.

Israel-Krieg: Hamas-Vertreter spricht von Vereinbarung

04.12: Ein Hamas-Vertreter soll einem unbestätigten Medienbericht zufolge eine Kampfpause zur Freilassung von Geiseln an diesem Montag angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung über die Freilassung israelischer Geiseln werde angeblich um 11 Uhr Ortszeit eine Kampfpause in Kraft treten.

Das soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung «Al Ghad» gesagt haben, wie die Nachrichtenseite «Ynet» meldete. Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hiess es. Sämtliche Angaben liessen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen.

Israel-Krieg
Rauch steigt während eines Militäreinsatzes des israelischen Militärs im Israel-Krieg aus einem Gebäude auf. - Majdi Mohammed/AP/dpa

Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, hatte zuvor US-Fernsehen erklärt, es gebe noch keine Übereinkunft. Man sei zum jetzigen Zeitpunkt aber näher an einer Einigung, «als wir es vielleicht jemals waren».

Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sagte, es gebe nur noch sehr niedrige Hürden. Die ungelösten Punkte seien jetzt eher «praktisch und logistisch», berührten aber nicht den Kern des Deals, hiess es. Das Emirat von Al Thani hat eine wichtige Vermittlerrolle. Von offizieller israelischer Seite gab es am Sonntag zunächst keine Bestätigung für ein bevorstehendes Geisel-Abkommen mit der Hamas.

Israel-Krieg: Kriegskabinett will Familien der Geiseln treffen

02.12: Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts wollen einem Medienbericht zufolge am Montag Familienangehörige der Hamas-Geiseln treffen. Wie die Zeitung «The Times of Israel» meldete, war zunächst noch unklar, wie viele Angehörige an teilnehmen werden. Eine Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht.

Israel-Krieg
Angehörige von Hamas-Geiseln mit Bildern der Entführten. (Symbolbild) - Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Am Samstag hatten in Israel Zehntausende Menschen mit einem tagelangen Protestmarsch für einen schnellen Deal Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten auch vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Kommentare

User #2248 (nicht angemeldet)

User3805 Ihre Sicht auf die Dinge sind einseitig. Indem Sie Andersdenkenden mittels unsinnigen Fragen Nichtwissen vorwerfen, machen Sie Ihre geschönten Argumente keinen Deut besser. Tatsache ist, dass die Israeli von Beginn an die amerikanische Regierung im Rücken hatten und deshalb von Beginn an ein ungeheures Selbstbewusstsein an den Tag legten. Golda Meyr benötigte wenige Tage, um genügend Geld in den USA abzuholen - und mit diesem Geld wurden dann in Polen (oder Tschechien) Waffen in allen Arten und Kalibern angeschafft und mit einem Flugzeug ins jubelnde Israel überführt.

User #3805 (nicht angemeldet)

Was sind der hier für Geschichtskenner am schreiben? Hatte Israel 1948 bei der Staatsgründung einen Armee, um das Palästinensische Volk zu vertreiben? Wer verwaltete das Gebiet? Warum mussten die damaligen Juden überhaupt ihr Hab und Gut verlassen und mit nichts in ein Land flüchten, das fast nur aus Steppe bestand? Wurde die dort lebenden Bevölkerung von den anreisenden Juden vertrieben? Wenn man die Geschichte etwas genauer betrachtet, waren es die arabischen Nachbarländer, die die Palästinensische Bevölkerung aufforderte kurzzeitig das Land zu verlassen, damit sie den neu gegründeten Staat Israel angreifen und auslöschen können. Es gab noch weitere Angriffe um Israel wieder auszulöschen. Trotz grosse Übermacht gelang es nie. Seit 70 Jahren wird dem Palästinensischen Volk der Flüchtlingsstatus aufgezwungen, das einzige Volk, das den Flüchtlingsstatus vererben kann/muss. Andernfalls hätten sie sich längst integriert. Es gibt aber Ländern, die dieses Volk als "Waffe" missbrauchen, um Israel und die Juden auszurotten. Eine Integration, oder ein Friedensabkommen darf es nicht geben. Darum wurde der damalige Ägyptischen Staatspräsident Assad ermordet als er dies tat. Kann es so irgendeinmal eine friedliche Lösung geben? Zwei Länder als gleichwertige Nachbarn? Können zwei Menschen friedlich unter einem Dach leben, wenn der ein nur dort ist um den andern umzubringen?

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