Am heutigen Dienstag findet in Marokko die Wahl des Parlaments und von rund 30'000 Gemeindevertretern statt. Die islamistische Partei hofft auf Wiederwahl.
Marokko Wahlen
Eine marokkanische Wählerin an der Urne. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die islamistische Partei Marokkos hofft bei der Parlamentswahl auf Erfolg.
  • Rund 18 Millionen Wähler sollen heute zur Urne schreiten.
  • Sie wählen nicht nur das Parlament, sondern mehr als 30'000 lokale Gemeindevertreter.

Bei der Parlamentswahl in Marokko hoffen die Islamisten auf weitere fünf Jahre an der Macht. Rund 18 Millionen registrierte Wähler, die halbe Bevölkerung, waren am heutigen Mittwoch zum Gang an die Urne aufgerufen worden. Sie sollten ein Parlament und landesweit insgesamt mehr als 30'000 Gemeindevertreter wählen.

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Die Symbole von marokkanischen Parteien vor den Wahlen auf einer Wand. - keystone

Es ist die dritte Parlamentswahl seit einer umfassenden Verfassungsreform von 2011. Seitdem regieren die Islamisten der moderaten Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) das Land in verschiedenen Koalitionen. Bei der letzten Wahl im Jahr 2016 hatten sie sich als stärkste Kraft behauptet.

Ergebnisse kommen am Donnerstag

Ergebnisse werden am Donnerstag erwartet. Beobachter rechneten mit einer geringen Wahlbeteiligung wegen der Corona-Beschränkungen und auch, weil die Macht in Marokko weiterhin vom König ausgeht.

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Saad Eddine el-Othmani, amtierender Präsident und Parteivorsitzender der PJD bei einer Wahlkampfveranstaltung in Marokko. - keystone

Umfragen zufolge haben vor allem junge Marokkaner das Vertrauen in die Regierung und politische Parteien verloren. Anders als 2016 sollen die Marokkaner dieses Jahr Parlament und Gemeindevertreter gleichzeitig wählen. Mit der Neuerung soll die Wahlbeteiligung, die 2016 bei 43 Prozent lag, erhöht werden.

Marokko kämpft weiterhin mit Korruption und Jugendarbeitslosigkeit, die derzeit bei rund 30 Prozent liegt. Die Wirtschaft schrumpfte 2020 um schätzungsweise sieben Prozent.

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Marokkos König Mohammed VI Foto: Abdeljalil Bounhar/AP/dpa/Archiv - dpa-infocom GmbH

Geändert haben Reformen nach den arabischen Aufständen von 2011 wenig. Das Königreich gilt als autoritär, wichtige Entscheidungen werden von König Mohammed VI. getroffen.

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