Algerien und Marokko befinden sich im Konflikt um die Westsahara. Nun wurden die Verbindungen der Länder offiziell abgebrochen.
Algerien
Algeriens Aussenminister Ramtane Lamamra - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Algerien kappt die Beziehungen zu Marokko.
  • Die beiden Länder befinden sich schon länger im Konflikt um die Westsahara.
  • Die dortige Unabhängigkeitsbewegung wird von Algerien unterstützt.

Algerien bricht nach einem längeren Konflikt offiziell die Verbindungen zu seinem Nachbarland Marokko ab. Das kündigte der algerische Aussenminister Ramtane Lamamra am Dienstag an. Hintergrund ist unter anderem der Streit der beiden nordafrikanischen Länder um die Westsahara.

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Die Westsahara grenzt an Mauretanien. - Screenshot Google Maps

Algerien unterstützt dort die Unabhängigkeitsbewegung Polisario. Marokko dagegen erhebt Anspruch auf die dünn besiedelte Region und will ihr lediglich Autonomie zugestehen. Marokko kontrolliert grosse Teile des Territoriums, was international aber nicht anerkannt wird.

Algerien fürchtete Israels Unterstützung

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte versprochen, Marokkos Souveränität über die Westsahara zu billigen. Im Gegenzug dazu hat Marokko seine Beziehungen zu Israel normalisiert. Das wiederum sorgte in Algerien für Befürchtungen, Israel könne Marokko nun militärisch unterstützen und damit Algerien destabilisieren. Beweise für diese These lieferte das Land nicht.

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Die Westsahara liegt an der Atlantikküste Nordwestafrikas. - AFP/Archiv

Auch mit europäischen Ländern, die Marokkos Ansprüche auf die Westsahara ablehnen, gibt es Spannungen. Nachdem der Polisario-Chef in einem Krankenhaus in Spanien behandelt wurde, lockerte Marokko die Grenzkontrollen zur spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta. Die Folge: Tausende Migranten kamen hinein. Im Mai rief Marokko ebenfalls wegen des Westsahara-Konflikts seine Botschafterin aus Berlin zurück.

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