Irans Währung vor Sanktions-Wiedereinführung auf Rekordtief
Die iranische Währung stürzt ab, während die Sanktionen im Atomstreit drohen.

Die iranische Währung ist bereits vor der möglichen Wiedereinführung von Sanktionen im Atomstreit auf ein Rekordtief gefallen. Ein Euro kostete auf dem freien Devisenmarkt 1,18 Millionen Rial und damit 20 Prozent mehr als vor einem Monat.
Sollten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien den Mechanismus zur Wiedereinführung harter Strafmassnahmen auslösen, könnte der Rial noch weiter fallen.
Mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus würden alte UN-Sanktionen wie das allgemeine Waffenembargo sowie zahlreiche Strafmassnahmen gegen iranische Personen und Organisationen wieder in Kraft gesetzt werden. Der Prozess könnte noch heute im UN-Sicherheitsrat in New York in Gang gesetzt werden, sollte der Iran nicht in letzter Minute einlenken.
Wirtschaftliche Krise trotz Öl- und Gasvorkommen
Teheran hat die Bedingungen für ein neues Atomabkommen – darunter die Einstellung der eigenständigen Urananreicherung – bislang abgelehnt. Westliche Staaten sind besorgt, dass der Iran nach Nuklearwaffen strebt. Das Land weist diesen Vorwurf zurück.
Wegen der im Atomstreit verhängten Sanktionen steckt der Iran trotz seiner Öl- und Gasvorkommen seit Jahren in einer Wirtschaftskrise. Nach dem Wiener Atomabkommen von 2015 kostete ein Euro auf dem freien Devisenmarkt noch weniger als 40'000 Rial. In seiner ersten Amtszeit kündigte US-Präsident Donald Trump die Vereinbarung jedoch einseitig auf.
Beobachtern zufolge werden im Falle weiterer Sanktionen die Preise und somit die Inflation nun noch drastischer steigen. Auf die Menschen im Land kämen dann höhere Kosten etwa für Lebensmittel, Strom, Wasser, Gas und Benzin zu. Schon jetzt sind viele der fast 90 Millionen Iraner finanziell stark unter Druck.