Seit einigen Tagen überwacht der Iran den Kopftuchzwang mit Videoaufzeichnungen. Seither wurden Tausende Frauen wegen Verstössen per SMS benachrichtigt.
Kopftuch
Im Iran müssen Frauen ein Kopftuch tragen. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Irans Polizei hat Tausende Warnungen wegen Kopftuchverstössen verschickt.
  • Zudem wurde die Schliessung von 80 Geschäften angeordnet.
  • Neu wird der Kopftuchzwang mittels Technik im Strassenverkehr überwacht.
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Irans Polizei hat im Rahmen der Videoüberwachung der Kopftuchpflicht bereits Tausende Warnungen verschickt. In der Provinz West-Aserbaidschan wurden mehr als 2000 SMS an Frauen geschickt, die im Strassenverkehr mutmasslich gegen die Kleidungsregeln verstiessen. Das berichtete die Zeitung «Etemad» am Donnerstag. Zudem ordneten die Behörden die Schliessung von 80 Geschäften an, in denen die Kopftuchregeln missachtet wurden.

Noch umfangreichere Überwachung geplant

Seit einigen Tagen überwacht Irans Polizei den Kopftuchzwang mithilfe von Videoaufzeichnungen und nutzt dafür vor allem diese Technik im Strassenverkehr. Geplant ist jedoch eine weitaus umfangreichere Überwachung. Schon seit Monaten ist die berüchtigte Moralpolizei, die den Kopftuchzwang mit Patrouillen durchsetzte, fast gänzlich von den Strassen verschwunden. Viele Frauen in Irans Metropolen tragen inzwischen kein Kopftuch mehr.

Iran
Frauen mit Kopftuch in Teheran. - AFP

Mehr als sechs Monate nach Beginn der jüngsten Protestwelle im Iran steht die politische und geistliche Führung des Landes weiter unter massivem Druck. Die Aufstände im Herbst stürzten die Islamische Republik in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen worden war.

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