Iranische Justiz: Auch 22'000 Demonstranten begnadigt

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Iran,

Dem Iran wird vorgeworfen, hart gegen Demonstrierende vorzugehen. Nun hat die Justiz eigenen Angaben zufolge 22'000 von ihnen begnadigt.

Iran
Demonstrant im Iran. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran sind offenbar 22'000 Demonstranten begnadigt worden.
  • Unklar ist, wie viele noch inhaftiert sind.
  • Für Kritiker sind die Begnadigungen allerdings bloss ein Ablenkungsmanöver.

Im Iran sind nach Angaben der Justiz im Rahmen einer kürzlichen Grossamnestie auch 22'000 Demonstranten begnadigt worden. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Montag unter Berufung auf Justizchef Gholam-Hussein Mohseni-Edschehi.

Wie viele der Demonstranten noch inhaftiert sind, ist nicht bekannt. Es war das erste Mal, dass die Justiz Zahlen zu Festnahmen im Rahmen der Proteste bekannt gab.

Vor einer Woche hatten Staatsmedien berichtet, dass Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei anlässlich des Jahrestags der Islamischen Revolution von 1979 insgesamt mehr als 80 000 Gefangene begnadigte. Überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

Kritiker sehen in Begnadigungen Ablenkungsmanöver

Kritiker sagen, die Amnestien seien ein Ablenkungsmanöver, nachdem die politische und geistliche Führung unter Druck geraten war. Sie bemängelten auch, dass für eine Begnadigung eine Anklage vorliegen müsse. Sei dies nicht der Fall, müssten sich Inhaftierte selbst belasten, kritisierten Menschenrechtler.

Die jüngste Protestwelle im Herbst hatte Irans Führung in die schwerste Krise seit Jahrzehnten gestürzt. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Die 22-Jährige war vor rund einem halben Jahr wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden. Mehr als 500 Demonstranten wurden im Rahmen der Proteste getötet.

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