Irans Aussenamtssprecher Nasser Kanaani hat dem Westen vorgeworfen, den Weltfrauentag zu missbrauchen.
Demonstration in Istanbul für die Frauenrechte im Iran
Demonstration in Istanbul für die Frauenrechte im Iran - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran stört sich am im Westen zelebrierten internationalen Frauentag.
  • Aussenamtssprecher Nasser Kanaani wirft anderen Ländern «politischen Missbrauch» vor.
  • Man berufe sich zu Unrecht darauf, Rechte für Frauen im Iran einzufordern.

Der Tag sei zum «Gegenstand politischen Missbrauchs» geworden, schrieb der Sprecher am Donnerstag auf Twitter. Die USA und einige westliche Länder würden sich zu Unrecht darauf berufen, Rechte der Frauen einzufordern.

Im Iran hatten europäische Botschaften anlässlich des Weltfrauentags am Mittwoch ein Video auf Persisch veröffentlicht. Angehörige der diplomatischen Vertretungen machten darin auf die bestehenden Diskriminierungen von Frauen weltweit aufmerksam.

Führung unter Druck

Irans politische und geistliche Führung steht nach der jüngsten Protestwelle im Herbst massiv unter Druck. Die von Frauen angeführten Demonstrationen stürzten die Islamische Republik in die schwerste Krise seit Jahrzehnten. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen des Verstosses gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen worden war.

Der Internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, wird jedes Jahr am 8. März begangen. Er entstand vor dem Ersten Weltkrieg als Initiative für die Gleichberechtigung von Frauen. In Berlin ist der 8. März seit 2019 gesetzlicher Feiertag.

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