Iran will wegen der grossen Dürre Wolken impfen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Iran,

Der Iran kämpft mit der schlimmsten Dürre seit 50 Jahren und testet nun Cloud-Seeding, um Regen zu erzeugen.

Hitze Iran
Der Iran hat nicht zum ersten Mal mit Hitze und Dürre zu kämpfen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran erlebt die schlimmste Dürre seit 50 Jahren.
  • Cloud-Seeding-Flüge sollen nun Regen erzeugen, die Wirkung ist aber noch unklar.
  • Der Präsident warnte, dass Teheran ohne Regen evakuiert werden müsste.

Der Iran leidet derzeit unter der schlimmsten Dürre seit 50 Jahren – nun sollen Cloud-Seeding-Flüge helfen, also das «Impfen» von Wolken. Ein entsprechender Flug sei am Samstag über dem Urmia-See im Nordwesten des Landes absolviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Irna. Am Wochenende gab es Berichte über Regenfälle im Westen und Nordwesten des Landes. Ob ein Zusammenhang mit der Aktion bestand, war zunächst unklar.

Beim Cloud Seeding werden gewöhnliches Salz oder eine Mischung aus verschiedenen Salzen von einem Flugzeug aus in Wolken versprüht. Die Salzkristalle fördern die Kondensation und auf diese Weise die Entstehung von Regen. Die Technik wird bereits von dutzenden Ländern genutzt, darunter die USA, China und Indien. Der Iran hatte im vergangenen Jahr verkündet, seine eigene «Wolkenimpfungs»-Methode entwickelt zu haben.

Teheran Iran
Eingefärbte Satellitenbilder zeigen den dramatischen Rückgang des Wassers von September 2020 bis November 2025 – ein deutliches Signal der Dringlichkeit. Für Millionen Teheraner bleibt die Hoffnung auf Regen, während die Zeit und die Vorräte knapp werden. - Screenshot/X

Die Cloud-Seeding-Flüge starteten am Samstag über dem Urmia-See, weitere sollten laut Irna in den Provinzen Ost- und West-Aserbaidschan folgen. Der Urmia ist der grösste See Irans, wegen der anhaltenden Dürre ist er aber weitgehend ausgetrocknet und hat sich in eine riesige Salzwüste verwandelt.

«Trockenster Herbst seit 50 Jahren»

Örtliche Medien zeigten am Sonntag Videos von Regenfällen, die womöglich aber auch ohne Cloud-Seeding niedergingen. Am Samstag hatte die Nachrichtenagentur Irna berichtet, Regen sei im Westen und im Nordwesten gefallen. An einigen Orten hätten die intensiven Niederschläge zu Überschwemmungen geführt. Staatliche Medien zeigten auch Aufnahmen von Schneefall im Skigebiet Tochal, das sich nahe der Hauptstadt Teheran im Albors-Gebirge befindet.

Der Iran erlebt laut Irna derzeit den «trockensten Herbst seit 50 Jahren». Die Niederschlagsmenge liege laut staatlichem Wetterdienst in diesem Jahr 89 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. In der Hälfte der iranischen Provinzen hat es seit Monaten keinen Tropfen Regen gegeben. Im gesamten Land herrscht Wasserknappheit.

Massud Peseschkian
Die angespannte Wasserversorgung in Teheran könnte Konsequenzen haben: Präsident Peseschkian denkt über eine Verlegung der Hauptstadt nach. (Archivbild) - dpa

In der vergangenen Woche hatte der iranische Präsident Massud Peseschkian erklärt, dass Teheran evakuiert werden müsse, wenn es bis zum Jahresende nicht regnet. Nach Angaben der lokalen Behörden gab es seit einem Jahrhundert noch nie so wenig Regen in der Hauptstadt wie in den vergangenen Monaten.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #5407 (nicht angemeldet)

Das ist Weltweit so, auch in der Schweiz !!!!

User #1438 (nicht angemeldet)

Machen schon einige Länder im arabischen Raum ( sei günstiger als Wasserentsalzungsanlagen! ). Andere Länder sprengen die Wolken, damit es nicht regnet. Ob das alles gut kommt?

Weiterlesen

Brics-Staaten
3 Interaktionen
Im Iran
Massud Peseschkian
4 Interaktionen
Jahrelange Dürre
Daily Life in Tehran
1 Interaktionen
Sommerhitze

MEHR IN NEWS

Trump returns to the White House after trip to Florida
Kehrtwende
Kornhausbrücke Bern
1 Interaktionen
Ab heute
wetter
127 Interaktionen
Bis auf 600m
Istanbul Bettwanzen
34 Interaktionen
Istanbul-Touris tot

MEHR AUS IRAN

Abbas Araghtschi
2 Interaktionen
Teheran
Tanker Jetski Luftaufnahme
Nach Vorfall
IAEA
2 Interaktionen
Laut IAEA
26 Interaktionen
Wegen Dürre