Ein Toter bei Protesten gegen Wasserknappheit im Iran
Im Iran gab es in den letzten Wochen landesweit Wassermangel und Stromausfälle. Bei Demonstrationen dagegen hat es nun einen Todesfall gegeben.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Iran ist ein Demonstrant von einem Luftschuss tödlich getroffen worden.
- Laut einem Sprecher des Gouverneursamts wurde der Schuss nicht von der Polizei abgegeben.
- Der tödliche Vorfall werde untersucht.
Bei Protesten gegen Wassermangel im Südwesten des Irans ist ein Demonstrant ums Leben gekommen. Ein Luftschuss habe den 30-Jährigen in der Provinz Chusestan tödlich getroffen. Dies sagte ein Sprecher des Gouverneursamts in der Provinzstadt Schadegan laut Nachrichtenagentur Isna am Samstag.
Provinz Chusestan besonders stark betroffen
Der Schuss sei aber nicht seitens der Polizei, sondern der «Krawallmacher» abgegeben worden, behauptete er. Die Polizei untersuche den tödlichen Vorfall. Der Iran erlebt derzeit erneut eine heftige Dürrewelle.
Wassermangel und Stromausfälle gab es in den letzten Wochen landesweit. Besonders schlimm traf es aber die Provinz Chusestan mit Temperaturen bis zu 50 Grad. Ausfälle trafen auch die Landwirtschaft.

Bei den Protesten in mehreren Städten der Provinz soll es auch zu Parolen gegen das islamische System gekommen sein. Ebenso war von Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften sowie von Festnahmen die Rede. Offiziell wurde dies bislang nicht bestätigt.
Bei der iranischen Regierung gibt es Befürchtungen, dass sich die Proteste auf andere Provinzen des Landes ausweiten könnten. Der Regierung wird vorgeworfen, die veraltete Infrastruktur nicht erneuert zu haben. Teheran schickte eine Delegation nach Chusestan, um die Lage zu überprüfen und für eine Lösung der Probleme zu sorgen.