Iran richtet erneut mutmasslichen Spion hin
Iran hat nach eigenen Angaben erneut einen mutmasslichen Spion hingerichtet. Der Mann soll für Israel gearbeitet haben.

Irans Justiz hat eigenen Angaben zufolge erneut einen mutmasslichen Spion hinrichten lassen. Das Todesurteil gegen den Mann sei durch Erhängen vollstreckt worden, berichtete die Justizagentur Misan. Laut Darstellung aus Teheran soll er für den Erzfeind Israel spioniert haben.
Die Justiz hatte den Mann gemäss islamischer Rechtsauffassung im Iran wegen «Kriegsführung gegen Gott» und «Korruption auf Erden» verurteilt. Die Behörde warf ihm vor, im Auftrag des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad versucht zu haben, Mitarbeiter anzuwerben und sensible Standortdaten aus dem Iran zu übermitteln.
Er sei mehrfach ins Ausland gereist – «insbesondere nach Deutschland», hiess es in dem Bericht. Weitere Details dazu wurden allerdings nicht bekanntgegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Iran: 113 Hinrichtungen in 25 Tagen laut IHRNGO
Laut der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation IHRNGO wurde der Mann bereits vor sechs Jahren festgenommen. In den ersten 25 Tagen des Jahres 2025 sind im Iran der Organisation zufolge mindestens 113 Menschen hingerichtet worden.
Bereits vor einem Monat war dort ein Mann exekutiert worden, den die Justiz als «führenden Spion» bezeichnete. Menschenrechtler hatten damals unter Berufung auf Angehörige von einem unfairen Prozess berichtet – mit Geständnissen, die unter Folter erzwungen worden sein sollen.
Israel gilt seit der Islamischen Revolution 1979 als Erzfeind des Irans. Immer wieder gibt es Berichte über Festnahmen, Prozesse und Hinrichtungen mutmasslicher Agenten, denen eine Zusammenarbeit mit dem Mossad oder dem US-Geheimdienst CIA vorgeworfen wird.