Zwei iranische Diplomaten in Albanien mussten das Land verlassen. Teheran protestiert dagegen, die Entscheidung basiere auf falsche Informationen.
Mohamed Dschawad Sarif (r), Aussenminister des Iran.
Der iranische Aussenminister Mohamed Dschawad Sarif hält nichts von der geplanten Nahost-Konferenz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran findet die Ausweisung zweier Diplomaten aus Albanien nicht gerechtfertigt.
  • Die Massnahme sei ein Versuch, Irans Beziehung zu Europa zu sabotieren.

Der Iran hat gegen die Ausweisung von zwei iranischen Diplomaten aus Albanien protestiert. Das Vorgehen der Regierung in Tirana sei «nicht zu rechtfertigen» und basiere auf «falschen und konstruierten Informationen», erklärte das Aussenministerium in Teheran heute Donnerstag. Albanien hatte die beiden Diplomaten am Mittwoch ausgewiesen, da sie verdächtigt würden, Aktivitäten gegen die Sicherheit des Landes zu planen.

Teheran wertete die Entscheidung als Versuch der USA und Israels, Irans Beziehungen zu Europa zu beschädigen. US-Aussenminister Mike Pompeo und der Nationale Sicherheitsberater John Bolton hatten die Ausweisung der Diplomaten begrüsst. Nach US-Angaben handelte es sich bei einem von ihnen um den iranischen Botschafter. Sie hätten Anschläge in dem Balkanstaat geplant, in dem die iranischen Volksmudschahedin ein Lager haben.

Pompeo und Bolton sind als Unterstützer der umstrittenen Oppositionsgruppe bekannt, die in den 80er Jahren auf Seiten des irakischen Machthabers Saddam Hussein gegen den Iran gekämpft hatte. Nach der US-Invasion 2003 waren ihre Kämpfer entwaffnet und interniert worden. Auf US-Vermittlung wurden sie schliesslich 2013 nach Albanien gebracht, da sie in ihren Lagern im Irak immer wieder von proiranischen Milizen angegriffen worden waren.

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