In der Nacht zum Montag haben die iranischen Revolutionsgarden erneut Ziele im benachbarten Nordirak angegriffen.
Teheran
Irans Hauptstadt Teheran. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran hat erneut Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen im Nordirak angegriffen.
  • Teheran wirft ihnen vor, die landesweiten Proteste zu unterstützen.

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben in der Nacht zum Montag erneut Ziele im benachbarten Nordirak angegriffen. Dabei ist kurdischen Angaben zufolge mindestens eine Person ums Leben gekommen.

«Ein Mitglied der Peschmerga wurde bei einem iranischen Angriff auf das Gebiet Kojsindschak getötet.» Dies erklärte Ali Budaghi von der Demokratische Partei Iranisch-Kurdistans (PDKI) am Montag. Als Peschmerga werden die Streitkräfte der autonomen Kurdenregion im Nordirak bezeichnet.

Peschmerga
Peschmerga-Kämpfer im Nordirak - AFP

Mit Raketen und Drohnen seien Stützpunkte kurdischer Separatistengruppen angegriffen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim auf Twitter. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Islamische Republik immer wieder Stellungen im Nordirak bombardieren lassen.

Diese «wahllosen Angriffe» geschähen zu einer Zeit, in der «das iranische Terrorregime» nicht in der Lage sei, die anhaltenden Proteste im iranischen Kurdistan zu stoppen, erklärte die PDKI im Onlinedienst Twitter. Am frühen Montag berichtete die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA ebenfalls von «iranischem Raketenbeschuss und Drohnenangriffen», die auf «drei iranische Oppositionsparteien in Kurdistan» im Irak gezielt hätten.

Unterstützung in Protesten

Die Revolutionsgarden sind im Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee. Sie unterstehen direkt dem obersten Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat.

iran todesurteil
Iraner protestieren nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Teheran gegen das Regime. - Uncredited/AP/dpa

Teheran wirft den kurdischen Gruppen im Nordirak vor, die landesweiten Proteste gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem im Iran zu unterstützen.

Seit dem Tod der jungen kurdischen Iranerin Mahsa Amini Mitte September machen viele Landsleute ihrer Wut öffentlich Luft, Tausende zogen auf die Strassen. In den iranischen Kurdengebieten, zuletzt in der Stadt Mahabad, geht der Sicherheitsapparat mit Härte gegen Demonstranten vor.

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