Im Irak haben in den vergangenen Wochen tausende Iraker gegen schlechte Wasser- und Stromversorgung demonstriert. Nun wird der Stromminister beurlaubt.
Das neue Parlament des Iraks kann sich erst konstituieren und die Regierungsbildung formell beginnen, wenn die Resultate der Neuauszählung bekanntgegeben wird. Wann genau dies der Fall sein wird, ist unklar.
Das neue Parlament des Iraks kann sich erst konstituieren und die Regierungsbildung formell beginnen, wenn die Resultate der Neuauszählung bekanntgegeben wird. Wann genau dies der Fall sein wird, ist unklar. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der irakische Ministerpräsident hat seinen Stromminister beurlaubt.
  • Grund sind Proteste der Bevölkerung gegen die mangelhafte Strom- und Wasserversorgung.

Nach wochenlangen Protesten auch wegen der schlechten Stromversorgung im Irak hat Ministerpräsident Haidar al-Abadi seinen Elektrizitätsminister beurlaubt. Kassim al-Fahdawi werde so lange suspendiert, bis eine Untersuchung gegen ihn abgeschlossen sei, schrieb Al-Abadi am Sonntag bei Twitter.

In den vergangenen Wochen hatten Tausende Iraker, anfänglich in der ölreichen Provinz Basra, gegen die schlechte Versorgung mit Wasser und Strom, sowie gegen Korruption und Arbeitslosigkeit demonstriert. Bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften starben mehrere Menschen.

Machtvakuum

Der Irak befindet sich derzeit in einem Machtvakuum. Im Mai hatten die Menschen ein neues Parlament gewählt. Wegen Unregelmässigkeiten musste ein Teil der Stimmen aber neu ausgezählt werden. Das neue Parlament konnte daher noch nicht zusammentreten.

Die Amtszeit des alten Abgeordnetenhauses ist jedoch ausgelaufen und die Regierung ist nur noch geschäftsführend im Amt. Bei der Wahl hatte überraschend die Liste des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr die meisten Sitze gewonnen.

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