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Irak-Wahl: Regierungschef bekräftigt Demokratie-Bekenntnis

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Mehr als 21 Millionen Irakerinnen und Iraker wählen heute ein neues Parlament; ein vorläufiges Ergebnis wird binnen 24 Stunden erwartet.

Mohammed Shia al-Sudani
Ministerpräsident Mohammed Shia al-Sudani, der auf eine Wiederwahl hofft, bezeichnete die Wahl bei seiner Stimmabgabe in Bagdad als Zeichen für den friedlichen Machtwechsel. (Archivbild) - keystone

Mehr als 21 Millionen Irakerinnen und Iraker sind heute aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Mit einem vorläufigen Ergebnis wird innerhalb von 24 Stunden nach Schliessung der Wahllokale gerechnet.

Ministerpräsident Mohammed Shia al-Sudani, der auf eine Wiederwahl hofft, betonte bei seiner Stimmabgabe in Bagdad, die Wahl sei ein Bekenntnis zum Prinzip des friedlichen Machtwechsels. Die Chancen al-Sudanis auf einen Verbleib im Amt aber gelten aufgrund von Streitigkeiten in seiner Koalition als eher schwach.

Über 20 Jahre nach der US-Invasion und dem Sturz des früheren Machthabers Saddam Hussein und Jahren der Terrorherrschaft durch die IS-Miliz in Teilen des Landes gilt die Stabilität im Zweistromland weiterhin als brüchig. Sowohl die USA als auch der Nachbar Iran versuchen ihren Einfluss in dem Land geltend zu machen.

Tiefes Misstrauen in die Politik wegen Gewalt und Korruption

Angesichts von Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen und konfessionellen Gruppen, Korruption und anhaltender Gewalt sitzt das Misstrauen vieler Menschen in die Politik tief.

«Ja, ich habe gewählt, aber ich bin vollkommen davon überzeugt, dass die Wahlergebnisse keine Rolle spielen werden und Verhandlungen geführt werden, um die Posten gemäss dem Konses-Mechanismus zu verteilen, der vom Konzept der Demokratie weit entfernt ist», sagte der 58 Jahre alte Lehrer Samir Sami einem dpa-Journalisten.

Ein anderer Wahlberechtigter, der 64-jährige Ali Al-Bederi sagte der dpa, er habe aus Protest gegen korrupte Politiker und konfessionelle Spaltung nicht gewählt. Der einflussreiche schiitische Geistliche Muktada al-Sadr hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen – er fordert Reformen und ein härteres Vorgehen gegen Korruption.

Sunnitischer Kandidat bei Wahlkampfattentat getötet

Der Wahlkampf war teilweise von Gewalt geprägt. So wurde ein sunnitischer Kandidat im vergangenen Monat durch eine Autobombe getötet.

Kurz vor Öffnung der Wahllokale am Dienstag starben zwei Polizisten bei einem Feuergefecht vor dem Büro eines Kandidaten in der Provinz Kirkuk im Norden des Landes. Die Wahl selbst verlief nach Angaben des Innenministeriums bis zum Mittag aber friedlich.

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